OriginalarbeitSprache: DeutschIn einer Serie von Experimenten wurden die kariespräventiven Eigenschaften der Milch in Abhängigkeit von deren Fettgehalt sowie der Effekt fluoridierter Milch untersucht. Des weiteren erfolgte die Bestimmung der Bioverfügbarkeit des Spurenelements im Stoffwechselexperiment. Milch übte bei programmierter Fütterung der Tiere einen moderaten kariespräventiven Einfluß aus, der scheinbar in keiner Abhängigkeit zu ihrem Fettgehalt stand. Ein Zusatz von 5 % Saccharose zu Milch konnte hinsichtlich seiner Kariogenität nicht vollständig kompensiert werden. Bei Einsatz von 5-15 ppm F als Kalziumfluorid, Natriumfluorid, Natriummonofluorphosphat oder Natriumsilikofluorid konnte ein deutlicher und für alle F-Verbindungen und -Konzentrationen gleich starker kariespräventiver Effekt von 40-50 % nachgewiesen werden. Die Bioverfügbarkeit des Fluorids wurde durch Milch nicht beeinträchtigt. Die F-Anreicherung in der Schmelzoberfläche war relative niedrig. Durch die F-Dosierung wurde die Plaquezusammensetzung nicht verändert, während Milch allein scheinbar zu einem Anstieg des Aktinomyzetenanteils führte. Fluoridierte Milch übt wahrscheinlich ihren kariespräventiven Effekt hauptsächlich durch die Aufrechterhaltung niedriger remineralisationsfördernder F-Konzentrationen in der Mundhöhle aus und kann eine effektive alternative Form der systemischen kariespräventiven F-Verabreichung sein.