Ziel: In der vorliegenden Studie sollten die elektromyografische (EMG) Aktivität der Mm. masseteres nach totalprothetischer Neuversorgung sowie mögliche Korrelationen zwischen den klinischen und den EMG-Befunden untersucht werden.
Material und Methode: Die Stichprobe umfasste 78 unbezahnte Probanden (56 Frauen, 22 Männer, Durchschnittsalter 65,59 ± 10,47 Jahre). Vor der Versorgung mit den neuen Totalprothesen wurde die Oberflächen-EMG-Aktivität der Mm. masseteres in Ruhe, bei maximaler willkürlicher Kontraktion und während des Kauens auf einem Wachsartefakt (WA) aufgezeichnet. Die Tests wurden mit den neuen Totalprothesen und anschließend dem WA nach 7, 14 und 21 Tagen sowie nach 10 Monaten wiederholt. Bei allen Nachuntersuchungen nach Eingliederung der Totalprothesen wurden die Teilnehmer zu fünf Punkten (Komfort, Ästhetik, Retention, Kauen, Sprechen) befragt.
Ergebnisse: Nach Eingliederung der neuen Totalprothesen zeigte sich initial ein Rückgang der EMG-Aktivität der Mm. masseteres während des Kauens, gefolgt von einer allmählichen Zunahme über den Beobachtungszeitraum (p > 0,05). Bezüglich der Bewertung der Kaufunktion durch die Patienten zeigte sich nach 10 Monaten (3,59 ± 1,141) eine signifikante Verbesserung gegenüber der Erhebung nach 7 Tagen (2,50 ± 1,058) (p = 0,011). Signifikante Korrelationen zwischen den EMG-Befunden und den klinischen Parametern fanden sich nicht (p > 0,05).
Schlussfolgerung: Während keine signifikanten Veränderungen der Masseter-EMG-Aktivität über den Beobachtungszeitraum auftraten, war bei der Bewertung der Kaufunktion durch die Patienten eine signifikante Verbesserung zu beobachten.