Das Ziel der Studie war es, den Einfluss der Länge und Neigung der Oberkieferfrontzähne auf die Lautbildung des Frikativs /f/ mittels Spektralanalyse zu messen.
Material und Methoden: Die Totalprothesen von 29 suffizient versorgten Patienten wurden digital doubliert. Mit den Programmen GOM Inspect und Blender wurden die Frontzähne auf vier verschiedene Weisen modifiziert (Extrusion, Intrusion, Proklination und Reklination). Anschließend wurden Sprachproben mit den inserierten, 3-D-gedruckten Prüfprothesen aufgenommen. Die Spektralanalyse der /f/-Laute wurde mit der Software Praat durchgeführt. Hierbei wurden die akustischen Parameter Schwerpunkt, Standardabweichung, Schiefe und Kurtosis mittels Shapiro-Wilk-Test, Kruskal-Wallis-Test und Nemenyi-Test mit einem Signifikanzniveau von 0,05 untersucht.
Ergebnisse: Im Vergleich zu den Originalprothesen führten intrudierte und proklinierte obere Schneidezähne zu signifikanten Veränderungen (p 0,02) der spektralen Eigenschaften des /f/-Lautes. Alle vier akustischen Parameter erfuhren aufgrund der veränderten Frontzahnstellung messbare, statistisch signifikante Veränderungen bei der Lautbildung des Frikativs /f/.
Schlussfolgerung: Intrudierte und proklinierte Schneidezähne beeinflussen die Artikulation des /f/-Lautes. Diese Auswirkung kann für jede Art von Zahnersatz angenommen werden, bei dem die oberen Inzisiven verändert werden.
Schlagwörter: Akustische Phonetik, Zahnersatz, Prothetik, Spektralanalyse, Schneidezähne, Aussprache, Zahnstellung