Seiten: 325, Sprache: DeutschNiedermeier, W. / Schulz, A. / Arpak, N. / Nergiz, I. / Bostanci, H.Das Ziel der vorliegenden Studie war, die belastungsabhängigen Reaktionen und Umbauvorgänge des periimplantären Knochens und der umgebenden Weichgewebe zu untersuchen. Hierzu wurden an 10 Hunden insgesamt je 24 IMZ-Zylinderimplantate, Bonefit-Vollschrauben und Frialit-2-Stufenschrauben in randomisierter Verteilung implantiert. Nach 12wöchiger gedeckter Einheilung wurden pro Implantattyp jeweils 12 Implantate eröffnet und von diesen 6 mit Kronen versehen sowie 6 weitere unbelastet mit Verschlußschrauben belassen. Die restlichen Implantate blieben uneröffnet und dienten als Kontrolle. Nach weiteren 12 Wochen wurden je 2 weitere Implantate eröffnet und mit Aufbauten für eine horizontale Dauerbelastung versorgt. Im Abstand von jeweils 12 Wochen wurden Messungen der Implantatbeweglichkeit und der periimplantären Taschentiefe durchgeführt. 60 Wochen nach der Implantation wurde der Kieferknochenautopisch untersucht. Es zeigte sich, daß nach primärer Einheilung der Implantate eine Verdichtung des periimplantären Knochens durch die funktionelle Beanspruchung der künstlichen Pfeiler eintrat. Diese Reaktion war bei allen Implantaten sowohl unter kaufunktioneller als auch unter Dauerbelastung zu beobachten. Dagegen ließ sich bei osseointegrierten und exponierten wie auch nicht exponierten Implantaten keine vergleichbare periimplantäre Knochenverdichtung ausmachen. Unbelastete Implantate zeigten zudem höhere Periotestwerte und tiefere periimplantäre Taschen. Darüber hinaus ließen prinzipiell Schraubenimplantate weniger periimplantäre Befunde als Zylinderimplantate erkennen. Beim Menschen ergaben sich ähnliche belastungsabhängige Befunde wie bei den untersuchten Tieren.
Schlagwörter: Enossales Implantat, Osseointegration, Histologie, Morphometrie, Densitometrie, Periimplant
Seiten: 341, Sprache: DeutschBesimo, C. E. / Marinello, C. P.Computerprogrammen ermöglichen seit längerer Zeit eine rein digitale Auswertung von Computertomogrammen und somit eine wesentliche Steigerung des Informationgrades dieses bildgebenden Verfahrens für die prächirurgisch-prothetische Planung. Eine hohe Präzision bei der prothetischen Festlegung der Implantatposition und -achse ist jedoch nur mit radiologischen Schablonen erzielbar. Die vorliegende Arbeit beschreibt eine hierfür geeignete schablonengeführte Planungsmethode, die die korrekte Positionierung des Patienten im Computertomographen gewährleistet und die Form der geplanten Rekonstruktion in den Schichtaufnahmen sichtbar macht. Zudem wird, durch Optimierung bisheriger Methoden, auch die Übertragung der radiologisch festgelegten Implantatpositionen in den Artikulator sichergestellt, ohne die in den reformatierten, transversal-vertikalen Schnittbildern vorgegebene Orientierung der Implantatachsen zu verändern.
Schlagwörter: Implantatprothetische Planung, Computertomographie, digitale Bildauswertung, radiologische Schablonen
Seiten: 357, Sprache: DeutschTschernitschek, H. / Strempel, J. / Scheller, H.Der Interokklusalabstand wurde bei 2000 Patienten (53 vollbezahnt, 77 mit festsitzendem Zahnersatz, 43 mit konventionellen Totalprothesen im Ober- und Unterkiefer, 27 mit konventionellen Totalprothesen im Oberkiefer und implantatverankerten Totalprothesen im Unterkiefer) mit einer "muskelphysiologischen" Methode gemessen. Die statistische Auswertung der Ergebnisse führte zu folgenden Ergebnissen: 1. Die Art der prothetischen Versorgung hat eine größere Auswirkung auf den Interokklusalabstand als das Alter der Patienten. 2. Die Unterkieferversorgung beeinflußt in der Regel den interokklusalen Abstand mehr als die Oberkieferversorgung. 3. Patienten, bei denen die Unterkiefertotalprothese implantatgestützt ist bzw. die mit einer implantatgetragenen festsitzenden Brücke versorgt sind, können oft mit einem Interokklusalabstand rekonstruiert werden, der den Verhältnissen bei jungen, vollbezahnten Patienten entspricht.
Schlagwörter: Interokklusaler Abstand, Freeway space, Totalprothesen, Implantatgestützter Zahnersatz
Seiten: 367, Sprache: DeutschGrieß, M.Die Behandlung von behinderten Patienten stellt an das zahnärztliche Team besondere Anforderungen. Die Patienten mit Morbus Down haben meistens eine eingeschränkte Mundhygiene und häufig parodontale Probleme. Dies führt zum Zahnverlust in jungen Jahren. Aufgrund der häufig vorliegenden Makroglossie ist der Einsatz von herkömmlichen Totalprothesen dann nicht mehr möglich. Den Patienten kann in solchen Fällen nur mit implantatverankerten Prothesen geholfen werden. Im vorliegenden Beitrag wird die Behandlung einer 41jährigen Morbus-Down-Patientin mit sechs Implantaten geschildert.Die Patientin wurde im Oberkiefer mit einer auf vier einzeln stehenden Teleskopkronen verankerten implantatgestützten Teilprothese versorgt. Die Implantate sind seit 15 Monaten in situ. Durch die neue Versorgung konnte die psychologische Situation der Patientin erheblich verbessert werden.
Schlagwörter: Morbus Down, Behindertenbehandlung, Deckprothese, Mundhygiene
Seiten: 379, Sprache: DeutschBasten, Ch. H. J. / Engelhardt, J. P. / Schuppan, K. / Willms, H.Durch die Verwendung von Interims-Implantaten kann ein abnehmbarer Interimsersatz, auch bei sehr umfangreich implantologisch versorgten Patienten, vermieden werden. Das klinische und labortechnische Vorgehen wird an einem Patientenbeispiel erläutert. Unmittelbar nach der Implantatinsertion erfolgen die Abformung zur Erstellung einer Langzeitbehandlungsrestauration und die Relationsbestimmung. Die Interims-Implantate sind hierbei sehr hilfreich, da sie Fixpunkte darstellen. Gleichzeitig wird eine Sofortversorung angefertigt, für welche eine im Tiefziehverfahren hergestellte Folie von der alten Versorgung des Patienten intraoral unterfüttert wird. Es kann auch eine nach dem Wax-up vorbereitete Provisorienschale verwendet werden. Der Patient ist nie ohne eine festsitzende Versorgung. Die laborgefertigte Langzeitbehandlungsrestauration stellt - ohne enge zeitliche Limitierung - für die Einheilphase der "definitiven" Implantate eine voll funktionstüchtige, festsitzende Versorgung dar. Sie dient gleichzeitig einer ästhetischen sowie sprachfunktionellen Überprüfung und Abstimmung mit dem Patienten. Für die definitive Versorgung wird nach der Freilegung der Implantate die Abformung mit Abformpfosten in der Offen-Löffel-Methode durchgeführt. Auf dem Arbeitsmodell bereitet der Zahntechniker ein nach den Vorstellungen des Patienten und des Behandlers modifiziertes Wax-up vor. Dies dient als Vorlage für die Herstellung der individuell gefrästen Implantat-Abutements. Für letztere werden gegossene Copings und ein die Implantat-Abutements "mit Spiel" umfassender Co-Cr-Überwurf hergestellt. Außerdem bereitet man Galvano-Copings für die Tertiärkonstruktion vor. Die primäre Verschraubung der Implantat-Abutements für die Suprastruktur erfolgt in üblicher Weise unter Röntgenkontrolle. Danach werden die gegossenen Copings intraoral mit dem Co-Cr-Überwurf verklebt. Diese Einheit dient der "definitiven" Verschraubung der Implantat-Abutements als Countertorque-Schlüssel. Die Implantat-Abutements werden danach nicht wieder entfernt. Das weitere Vorgehen entspricht weitgehend demjenigen bei der Eingliederung von Teleskopbrücken, wobei die Galvano-Copings, vergleichbar mit Primärkronen von Teleskopen, der Modellerstellung für den Aufbau und die Fertigstellung der Tertiärkonstruktion der Suprastruktur dienen. Der Countertorque-Schlüssel wird archiviert. Er ermöglicht es, die einzelnen Implantat-Abutements exakt ihrer alten Position neu zu verschrauben, falls dies aus irgend einem Grund zu einem späteren Zeitpunkt erforderlich werden sollte. Wenn später Veränderungen oder Reparaturen an der "definitiven" Versorgung notwendig werden, läßt sich die unterfütterte Provisorienschale als Ersatzprothese verwenden.
Schlagwörter: Implantatgetragene Versorgung, Interims-Implantate, Festsitzender Zahnersatz, Galvano-Copings, Countertorque-Schlüssel