Seiten: 359, Sprache: DeutschTerheyden, H. / Jepsen, S.Die Einsatzmöglichkeiten rekombinanter osteogener Wachstumsfaktoren und morphogener Proteine werden sich voraussichtlich nicht auf die periimplantäre Regeneration von Alveolarfortsatzknochen, der durch Atrophie, Trauma, Tumor oder Entzündung verlorengegangen ist, beschränken. In diesem Bereich können rekombinante osteoinduktive Techniken die autologe Knochentransplantation ergänzen und zum Teil ersetzen. Vielmehr besitzen osteoinduktive Proteine wahrscheinlich auch das Potential, die knöcherne Integration von Titanimplantaten zu verbessern und zu beschleunigen. Denkbar ist auch eine allgemeine Verbesserung der periimplantären Knochenqualität, die mit der Implantatprognose korreliert. In dieser Arbeit wird der gegenwärtige Entwicklungsstand osteoinduktiver Techniken in der Implantologie anhand der Literatur auf der Basis eigener Studien unter Verwendung von rekombinantem humanem osteoinduktivem Protein-1 diskutiert.
Schlagwörter: Bone Morphogenetic Proteins, osteogene Wachstumsfaktoren, Sinusbodenaugmentation, periimplantäre Augmentation, Knochenheilung, Geweberegeneration
Seiten: 381, Sprache: DeutschNevins, M. / Nevins, M. L. / Camelo, M.Tierstudien und klinische Resultate haben gezeigt, daß die Knochenaugmentation mit den Methoden der gesteuerten Knochenregeneration möglich ist. Die Bedingungen für eine erfolgreiche Knochenaugmentation sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung umfassen immer die Schaffung eines Hohlraums, in den der regenerierende Knochen hineinwachsen kann, sowie das Abdecken mit einer Membran, um das Hineinwachsen des Bindegewebes und des Epithels zu verhindern. Der Autor empfiehlt - wenn immer möglich - ein zweizeitiges Vorgehen und die Verwendung von entweder einer nicht-resorbierbaren e-PTFE-Membran oder einer resorbierbaren Kollagenmembran (BioGide). Der neue durch die GBR-Technik entstandene Knochen scheint den okklusalen Belastungen durch ein Implantat genauso erfolgreich widerstehen zu können wie der natürliche Knochen.
Schlagwörter: Knochenaugmentation, gesteuerte Knochenregeneration, GBR, e-PTFE-Membran, Kollagenmenbran
Seiten: 399, Sprache: DeutschEymer, H. / Preusse, F.-E.Diese Arbeit beschreibt die Wirkung von autologen Wachstumsfaktoren bei Augmentationen mit verschiedenen Materialien (autolog, xenogen, synthetisch) im klinischen Gebrauch. Es wurden präoperativ und acht bis zwölf Wochen postoperativ Computertomogramme angefertigt sowie einige Gewebeproben aus den Augmentaten entnommen. Die Anwendung von Platelet-Rich Plasma (PRP) erfolgte modifiziert nach dem Protokoll von Marx. Durch die partikuläre Bindungsfähigkeit von PRP konnte das Handling des Augmentats optimiert werden. Die Verwendung autologer Thrombozytenkonzentrate bei Knochenregenerationen im Kieferbereich beschleunigte den Umbau der Augmentate in eigenes, ortsständiges Knochenregenerat wesentlich. Daraus resultierte ein bedeutend früherer (sekundärer) Implantationszeitpunkt bzw. eine wesentlich frühere funktionelle Belastungsmöglichkeit von Implantaten im Augmentat. Die Wundheilung erfolgte beschleunigt und für den Patienten komfortabler.
Schlagwörter: Platelet-Rich Plasma (PRP), Bone Morphogenetic Protein (BMP), Wachstumsfaktoren, Augmentation, Knochenersatzmaterial, Implantate
Seiten: 409, Sprache: DeutschFilippi, A. / Pohl, Y. / Kirschner, H.Der osteoinduktiv wirkende Proteinkomplex Colloss(r) stellt eine alternative Möglichkeit dar, um Knochenmangelvolumen am Alveolarfortsatz zu behandeln. Durch die Differenzierung mesenchymaler Stammzellen zu Osteoblasten und nachfolgend induzierter Zellproliferation soll in Abhängigkeit von der Indikationsstellung, der Defektanatomie und der Vaskularisation des Operationsgebiets zuverlässig eine Regeneration des verlorengegangenen Knochens erzielt werden. Auf die Transplantation autogenen Knochens oder die Implantation alloplastischer Materialien kann verzichtet werden. Anhand einer Falldarstellung wird der intraoperative Einsatz des Proteinkomplexes am Beispiel einer entzündlichen Zyste im Bereich der anterioren Mandibula dargestellt.
Schlagwörter: Knochendefekt, Osteoinduktion, Proteinkomplex
Seiten: 419, Sprache: DeutschHaessler, D. / Zöller, Joachim E.Das Ziel kieferchirurgisch-implantatprothetischer Rekonstruktionen ist bei hoch- und höchstgradigen Kieferkamm- und Kieferbasisatrophien im Oberkiefer die dentoalveoläre Rekonstruktion. Es soll die Frage beantwortet werden, bis zu welchem Atrophiegrad lokale, augmentative Maßnahmen ausreichen oder ab welcher Kieferkammresthöhe eine knöcherne vertikale Rekonstruktion des Oberkiefers zur Verminderung der interalveolären Distanz notwendig wird. Um biomechanische Nachteile infolge ungünstiger Hebelwirkung mit frühzeitigem Implantatverlust durch Überlastung der Implantat-Knochen-Grenze zu vermeiden, ist es erforderlich, orientierende Parameter zur Indikation sowohl für die beidseitige Sinusliftoperation als auch für die Le-Fort-I-Operation mit Beckenknocheninterponat zu beachten. Nach unserer Erfahrung wird bei einer Kieferkammresthöhe im Seitenzahnbereich von weniger als 5 mm und einer vertikalen Knochenausdehnung anterior von weniger als 10 mm eine Kaudalisierung der Oberkieferbasis mit Beckenknocheninterponat notwendig. Hierdurch werden die Voraussetzungen geschaffen, um neben der Insertionsmöglichkeit einer ausreichenden Implantatlänge von im Minimum 13 mm eine Verminderung der Hebelwirkung der Suprakonstruktion zu erzielen. Stehen vertikal mehr als 5 mm im Seitenzahnbereich und mehr als 10 mm im Frontzahnbereich an implantationsfähiger Knochenhöhe zur Verfügung, kann durch eine Sinusliftoperation und durch periimplantäre Augmentationsplastiken ein ausreichendes Knochenlager geschaffen werden. Aufgrund unserer Ergebnisse wird empfohlen, sowohl bei der subantralen Augmentation mit Knochenersatzmaterialien als auch bei der Augmentation mit kortikospongiösen Blocktransplantaten aus dem Beckenkamm oder dem Kinnbereich die Implantation erst sekundär durchzuführen. Während des Zweiteingriffs können zusätzliche Extensionsplastiken wie z. B. Bone-Splitting oder Onlayplastiken eingesetzt werden, um die Implantatposition entsprechend den prothetischen Erfordernissen zu optimieren. Die Phase der allmählichen Implantatbelastung sollte genutzt werden, um die vertikale Kieferrelation mit Hilfe der Interimsprothetik schrittweise der natürlichen Physiognomie anzupassen. Die gleichzeitig erzielbare, implantatprothetische Unterstützung der Oberlippe führt zur Verbesserung der extraoralen Ästhetik.
Schlagwörter: Sinusliftoperation, Le-Fort-I-Operation, Implantatprothetik, Hydroxylapatit, allmähliche Implantatbelastung
Seiten: 437, Sprache: DeutschClotten, S.Seit der Einführung der Brånemark-Implantate (Nobel Biocare, Göteburg/Schweden) wurde der extern des Implantatkopfes gelegene Sechskant zum Standard vieler Implantatsysteme1. Das ursprünglich als Angriffspunkt für Einbringhilfen während der Implantation dienende Hexagon2 fungiert heute als Rotationsschutz für aufschraubbare Aufbauten und Hilfsteile. Für dieses Verbindungselement liegen über einen langen Zeitraum wissenschaftliche Untersuchungen in ausreichender Zahl vor. Jedoch sind mit dieser Art der Verbindung auch Probleme verbunden. Bis heute werden noch Veränderungen an den Verschraubungen und den Schrauben selbst vorgenommen, d.h., eine ideale Schraube scheint noch nicht entwickelt worden zu sein. In der Literatur werden in diesem Zusammenhang Schraubenlockerungen, Schädigungen des Schraubengewindes, hoher Zeitbedarf für Schraubungen sowie vorhandene Abweichungen in der Passung zwischen Implantat und Pfosten beschrieben3-6. Das seit 1985 vorliegende bicon-Implantatsystem verhindert diese Probleme vollkommen. Die Präzisionsverbindung wird durch einen 1,2-Grad-Konus hergestellt, wie er beispielsweise auch bei Endoprothesen (künstlichen Hüftgelenken) verwendet wird (Abb. 1). Durch die vorhandene 360-Grad-Rotationsmöglichkeit vor der Fixierung können bei Verwendung abgewinkelter Aufbauten diese leicht parallelisiert werden. Ein falsches Aufsetzen der Aufbauten wird dadurch vollständig verhindert. Aufgrund der sicheren Konusverbindung ist ein Rotationsschutz wie bei anderen Implantatsystemen nicht notwendig. Dieses Verbindungsprinzip garantiert einen bakteriendichten Verschluß7-9. Nachdem die Osseointegration heute kein Diskussionspunkt mehr sein sollte, stehen die ästhetischen Parameter in bezug auf die prothetischen Restaurationen, die umgebenden Hart- und Weichteile und vor allem die einfache Handhabung im Vordergrund10-13. Deshalb ist die prothetische Versorgung beim bicon-Implantatsystem so einfach wie bei einem natürlichen Zahn.
Schlagwörter: bicon-Implantatsystem