Quintessenz Zahnmedizin, 04/1996

Die Candidiasis ist bei Personen, die von einer erworbenen Immunschwäche betroffen sind, die häufigste orale opportunistische Infektion. Dieser Beitrag berichtet über HIV-Patienten, die eine Candida-Infektion der Zunge zusammen mit einer Candida-Infektion des Gaumens entwickelt haben. Eine retrospektive Untersuchung von 336 AIDS-Patienten zeigte mit einer Prävalenzrate von 8 % eine kombinierte Pilzinfektion der Zunge und des Gaumens auf. Diese Patientengruppe war signifikant älter (39,2 Jahre statt 34,5 Jahre) und wies signifikant kleinere CD4/CD8-Verhältniszahlen auf als die übrigen Patienten. Schlagwörter: Candida-Infektion, immunkompromittierter Patient, opportunistische Infektion, Staging bei AIDS-Patienten

Ein neues lichthärtendes Hybridkomposit (blend-a-lux) wurde nach 1, 2 und 3 Jahren beurteilt. Bei einer Probandengruppe von 19 Patienten wurden 65 Füllungen der Black-Klassen III und V (und eine der Klasse IV) gelegt. Diese wurden entsprechend dem Qualitätssicherungssystem der California Dental Association nach einer vierstufigen Einteilung (A, B, C, D) unter Berücksichtigung folgender fünf Kriterien bewertet: 1. Farbe der Füllung, 2. Farbe des Füllungsrandes, 3. Oberflächenstruktur und anatomische Gestaltung, 4. Randschluß und 5. Karies. Alle Füllungen wurden nach 3 Jahren für alle fünf Kriterien als "zufriedenstellend" (A oder B) eingestuft, d. h., keine Restauration wurde mit "nicht akzeptabel" (C oder D) bewertet. Stufe A wurde bei den Untersuchungen nach den Jahren 1, 2 und 3 in jeweils >73 % der Füllungen diagnostiziert. Die in bezug auf die Farbe mit B bewerteten Füllungen (22 % nach 3 Jahren) wurden als etwas zu hell angesehen. Ein verfärbter Rand (Stufe B) wurde beinahe ausschließlich bei Konsumenten von Tabakwaren festgestellt. In bezug auf Oberflächenstruktur und anatomische Gestaltung wurde Stufe A in >91 % der Füllungen während der gesamten 3 Jahre diagnostiziert. Beim Randschluß war die Hauptursache für B-Bewertungen ein Überschuß (21 % nach 3 Jahren). Bei keiner der Restaurationen wurde Karies gefunden. Im ganzen zeigt diese Studie, daß das neue Hybridkomposit blend-a-lux über einen Zeitraum von 3 Jahren sehr gute klinische Eigenschaften besitzt und als plastisches Füllungsmaterial für Kavitäten der Black-Klassen III und V geeignet erscheint. Schlagwörter: Komposit, Hybridkomposit, Füllungstherapie

Wie in diesem Fall demonstriert, gibt es für teilbezahnte Patienten eine Vielzahl zahnärztlich-prothetischer Versorgungsmöglichkeiten. Bei der Vorstellung von ästhetisch ansprechenden Rehabilitationen dürfen wirtschaftliche und kassenrechtliche Faktoren nicht unberücksichtigt bleiben. Das ein Patient heutzutage auch mit einer einfachen prothetischen Versorgung zufriedenzustellen ist, wird mit diesem Fall demonstriert. Auf die möglichen Auswirkungen seiner Entscheidung (klammerverankerte prothetische Versorgung) muß in Anbetracht der schlechten Langzeitergebnisse hingewiesen werden. Schlagwörter: Lückengebiß, Nichtanlagen, Teilprothetik, Modellguß, implantatgetragener Zahnersatz, Kieferkammaufbau

Kaposi-Sarkome entstehen gehäuft nach Organtransplantationen. Im Rahmen eines Fallberichts wird ein Patient vorgestellt, bei dem sich ein bläulicher Knoten der Gingiva im Unterkiefer-Frontzahnbereich und ein vergrößerter Halslymphknoten 6 Monate nach einer zweiten Nierentransplantation histologisch als Kaposi-Sarkome erwiesen. Bei bläulichen Flecken der Gaumenschleimhaut bestand ebenfalls der Verdacht auf Kaposi-Sarkome. Gleichzeitig mit dem Kaposi-Sarkom erschienen massive Gingivahyperplasien nach geringfügiger Cyclosporin-A-Dosiserhöhung. Mit der Cyclosporin-A- und Nifedipintherapie war 6 Jahre zuvor begonnen worden. Wenige Monate nach einer Intensivierung der Mundhygiene und einer Reduzierung der Cyclosporin-A-Dosis auf 240 mg pro Tag verringerte sich das Ausmaß der Hyperplasien. Außerdem verschwanden die verdächtigen Kaposi-Sarkome am Gaumen. Schlagwörter: Kaposi-Sarkom, Nierentransplantation, Immunsuppression, Cyclosporin A, Gingivahyperplasie

Die axiale Aufbißaufnahme stellt eine bisher wenig beachtete Möglichkeit zur Lagebestimmung retinierter und verlagerter Zähne im Oberkiefer dar. Das wichtigste Indikationsgebiet besteht in der Lokalisationsbestimmung retinierter und verlagerter Eckzähne. Maßgeblich für den Verlauf des Zentralstrahles ist die Zahnachse der Schneidezähne. Im Gegensatz zur (halbaxialen) Aufbißaufnahme ist eine sichere Diagnostik möglich. Verglichen mit der parallaktischen Verschiebung ist lediglich eine Röntgenaufnahme erforderlich; die Strahlenbelastung ist deutlich geringer. Schlagwörter: Lagebestimmung, Zahnverlagerung, axiale Aufbißaufnahme

Nach klinisch unauffälligem Befund zeigte die Röntgenuntersuchung dieses Patienten eine Gruppe zahnähnlicher Strukturen in der Oberkieferfront (Abb. 1a und b). Bei diesem Konglomerat von dysplastischen Zahnanlagen handelt es sich um ein zusammengesetztes Odontom (Verbund-Odontom).Bei der klinischen Untersuchung dieses Patienten fiel im linken Unterkiefer das Fehlen der Zähne 37 und 38 auf. Die Panoramaschichtaufnahme (Abb. 2a und b) zeigt die Ursache. Anstelle des Weisheitszahnes hat sich ein gut kirschgroßes Odontom gebildet und zur Verlagerung des Zahnes 37 geführt. Die ungeordneten Strukturen der Zahnhartsubstanzen sprechen für ein komplexes Odontom. Typisch ist auch die schmale periphere Aufhellungszone. Schlagwörter: Röntgenbild-Atlas, Odontom

Dem Titanguß wird von Skeptikern vorgeworfen, daß seine Oberflächen in der Mundhöhle eine vermehrte Zahnstein- und Plaqueablagerung fördern. Dies geschieht aber unter Mißachtung der Tatsache, daß in der Vergangenheit für die Politur von gegossenem Reintitan kaum Verarbeitungshinweise und Bearbeitungsmittel existierten. Erst kürzlich eingeführte, speziell auf die Titanpolitur ausgerichtete Polierinstrumente und -mittel erlauben es, Oberflächen von Titan so zu polieren, daß sie einem Vergleich mit Edelmetallegierungen standhalten können. Es werden drei Titan-Poliersets und die damit zu erzielenden Polituren im Vergleich zur Edelmetallbearbeitung vorgestellt. Schlagwörter: Titanpolitur, Titantechnologie, Titanoberfläche, Polierbarkeit

In dieser kontrollierten Studie wurde an 62 Patienten die Wirksamkeit von Serrapeptase nach der operativen Entfernung retinierter und verlagerter dritter Molaren im Vergleich zur kliniküblichen Standardtherapie untersucht. Die resultierende Wangenschwellung wurde als Längenzunahme zwischen definierten, auf der Wange des Patienten markierten Punkten mit einem Maßband gemessen. In der Serrapeptase-Gruppe war ein im Vergleich zur Kontrollgruppe um 3 Tage schnellerer Rückgang der postoperativen Schwellung zu verzeichnen, so daß hier eine gute Eignung dieser Substanz zur Prophylaxe übermäßiger Ödeme nach der operativen Entfernung von Weisheitszähnen festgestellt werden konnte. Schlagwörter: Kieferchirurgie, Weisheitszahnentfernung, Serrapeptase, perioperative Ödemprophylaxe

Keramische Werkstoffe werden seit langem in der restaurativen Zahnheilkunde verwendet. Sie kommen vorwiegend dann zum Einsatz, wenn hohe ästhetische Anforderungen an die Restauration gestellt werden. Nachteilig ist die hohe Frakturanfälligkeit der Keramik. Durch die Weiterentwicklung der Materialien und vor allem der adhäsiven Befestigung konnten die Frakturanfälligkeit und die notwendige Schichtstärke immer weiter reduziert werden, so daß es mit Hilfe der keramischen Werkstoffe möglich erscheint, substanzschonend fehlende Zahnhartgewebe zu ersetzen. Es gibt jedoch bislang nur wenig Berichte über vollkeramische Seitenzahnrestaurationen mit einer Wiederherstellung der Okklusalfläche. Der vorliegende Beitrag stellt einen Fall vor, in dem eine Gesamtrehabilitation unter Verwendung von adhäsiv eingesetzten Onlays, Teilkronen, Kronen und Veneers aus der Preßkeramik IPS-Empress eingegliedert worden ist. Schlagwörter: Gesamtsanierung, Abrasion, Erosion, Vollkeramik, Adhäsivtechnik

Fallbezogene differentialdiagnostische Diskussion von Mundschleimhauterkrankungen anhand klinischer Bilder. Schlagwörter: Mundschleimhauterkrankung, Chronisch-rezidivierende Aphthen

Fallbezogene differentialdiagnostische Diskussion von Mundschleimhauterkrankungen anhand klinischer Bilder. Schlagwörter: Mundschleimhauterkrankung, Lichen planus mucosae

Die Reihe über die Behandlung von beihilfeberechtigten Personen soll durch die Erörterung einiger wichtiger Punkte und eine Art Zusammenfassung abgeschlossen werden. Schlagwörter: Abrechnung, Beihilferecht

Im Verlaufe eines Arbeitsverhältnisses kann sich mitunter die Notwendigkeit zur Anpassung an eine veränderte Situation ergeben, ohne daß das Arbeitsverhältnis als solches beendet werden müßte. Soweit die Umgestaltung der Arbeitsbedingungen nicht auf anderem Wege - z. B. durch eine einvernehmliche Vereinbarung - erreicht wird, kann eine einseitige Änderung der arbeitsvertraglichen Regelungen nur durch Ausspruch einer Änderungskündigung herbeigeführt werden. Nach der Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichtes ist der Arbeitgeber verpflichtet, dem betroffenen Arbeitnehmer von sich aus vor jeder ordentlichen Beendigungskündigung eine zumutbare Weiterbeschäftigung zu geänderten Arbeitsbedingungen anzubieten und gegebenenfalls durch eine Änderungskündigung durchzusetzen (Grundsatz des Vorranges der Änderungskündigung vor der Beendigungskündigung). Schlagwörter: Rechtsfragen, Arbeitsrecht, Änderungskündigung

Neben der Freibetragsregelung kommt - wie bisher - ein zusätzlicher einkommensteuerlicher Vorteil bei der Praxisveräußerung hinzu. Diese Veräußerungsgewinne zählen nämlich zu den sogenannten außerordentlichen Einkünften, die auf Antrag ermäßigt besteuert werden (§ 34 EStG). Der ermäßigte Steuersatz beträgt die Hälfte des durchschnittlichen Steuersatzes, der sich ergeben würde, wenn die tarifliche Einkommensteuer nach dem gesamten zu versteuernden Einkommen zu bemessen wäre. Schlagwörter: Steuerrecht