OriginalarbeitLanguage: GermanDas Ziel der vorliegenden Studie war, die Reproduzierbarkeit der Diagnostik von Bißflügelaufnahmen zu überprüfen, die Befunde erfahrener Zahnärzte mit denen von Studenten zu vergleichen sowie die getroffenen Diagnosen der klinischen Ausdehnung der Karies gegenüberzustellen. Bei 25 Patienten wurden 75 kariöse Defekte aufgrund der im Röntgenbild sichtbaren Aufhellungen und des klinischen Befundes therapiert. Die klinische Situation wurde von zwei Behandlern erfaßt und sowohl vor als auch nach der Kariesexkavation fotografiert. Das Ausmaß der Kariestiefe wurde klinisch bestimmt (Goldstandard). Die 50 Bißflügelaufnahmen der 25 Patienten wurden 5 Zahnärzten ( Mittelwert x = 10,6 Jahre Berufserfahrung) und 5 Studenten (2. klin. Behandlungskurs Zahnerhaltung), jeweils ohne Kenntnis der klinischen Situation und ohne Hinweis auf die behandelten Zähne, zur Auswertung vorgelegt. Nach 10 Tagen wurde die Diagnostik mit allen Röntgenaufnahmen wiederholt. Zur statistischen Auswertung wurden die 75 Läsionen mit den Röntgenbefunden verglichen. Die statistische Auswertung (ANOVA) zeigte, daß Unterschiede hinsichtlich der Bißflügeldiagnostik zwischen den Zahnärzten und den Studenten zufällig waren (p > 0,05). Zu keinem Untersuchungszeitpunkt lagen hinsichtlich der diagnostischen Leistung signifikante Unterschiede innerhalb der beiden Gruppen vor (p > 0,05, Friedmann). Zwischen den jeweiligen Untersuchungszeitpunkten wurden ebenfalls keine signifikanten Unterschiede (p > 0,05, Wilcoxon) festgestellt. Die Reproduzierbarkeit war hinreichend genau (Kendall's Tau b 0,578-0,738). Die Röntgenbefunde wichen teilweise erheblich vom klinischen Befund ab, wobei im direkten Vergleich die tatsächliche Kariesausdehnung häufig deutlich unterschätzt wurde.