OriginalarbeitLanguage: GermanDie beiden Meßsysteme String-Condylocomp LR3 und MT 1602 gestatten eine berührungslose Aufzeichnung räumlicher Unterkieferbewegungen, wobei beide Systeme nicht nur die Bewegungsdarstellung am Ort der primären Meßwerterfassung, sondern an beliebigen Raumpunkten zulassen. Ziel der an einem speziellen Meßartikulator ausgeführten Studie war es, beide Registriersysteme in der Weise zu vergleichen, daß neben der Bewegungserfassung und -darstellung im rechten und linken Kondylarbereich und Frontstiftbereich insbesondere eine Analyse der Bewegungen okklusionsnaher Punkte (idealisierte rechte und linke Unterkiefer-Molarenpunkte und Inzisalpunkte) durchgeführt wurde. Die Bewegungsaufzeichnungen erfolgten simultan mit beiden Systemen bei vorgegebenen bewegungssteuernden Artikulatoreinsätzen. Insgesamt konnten Abweichungen zwischen String- und MT-Meßwerten in den sechs untersuchten Bereichen bei Protrusions- und Seitwärtsbewegungen im Mittel von 1,1° (minimal 0,35°, maximal 1,8°) bestimmt werden.
OriginalarbeitLanguage: GermanMit einem konischen Extrusionsverfahren wurde an 330 Proben die Dentinhaftung von Keramikinlays überprüft. Es kamen Dentinadhäsivsysteme der dritten, vierten und fünften Generation zum Einsatz, mit und ohne Polymerisation des Adhäsivs vor dem Einsetzen der Inlays. Zur praxisnahen Simulation wurde eine Silikonabformung durchgeführt und die Kavitäten für sieben Tage mit eugenolhaltigem oder eugenolfreiem temporären Befestigungsmedium gefüllt. Ferner sollte ein adhäsives Befestigen mit und ohne Ultraschalleinsetztechnik verglichen werden. Es zeigte sich ein hochsignifikanter Zuwachs der Dentinhaftung für die Gruppen mit präpolymerisiertem Bondingharz. Ohne Aushärten des Adhäsivs erhöhte sich im Vergleich zur herkömmlichen Einsetztechnik die Haftung bei Anwendung der Ultraschalleinsetztechnik deutlich. Die Abformung hatte keinen Einfluß auf die Resultate. Bei den Adhäsiven ohne Dentinätzung reduzierte der eugenolhaltige Zement die Haftung, dagegen resultierte aus der Anwendung von eugenolfreiem Zement keine Beeinträchtigung. Der Vergleich der Dentinadhäsivsysteme untereinander ergab wie in vorangegangenen Studien, daß die Einflaschenadhäsive den aufwendigeren Systemen unterlegen sind.
OriginalarbeitLanguage: GermanKeramische Füllkörper werden in der adhäsiven Füllungstechnik mit dem Ziel eingesetzt, die Randqualität zu verbessern. In der vorliegenden In-vitro-Studie wurde der Einfluß von vier verschiedenen Keramik-Insert-Systemen auf den Randschluß bei Klasse-II-Kavitäten untersucht. In 80 extrahierte Weisheitszähne wurden standardisierte, schmelzbegrenzte Klasse-II-Kavitäten präpariert und mit 1) SDS#174-Inserts, 2) Beta-Quartz#174-Inserts, 3) Cerafil#174-Inserts und 4) Cerana#174-Inserts in Verbindung mit einem hochviskösen Befestigungskomposit gefüllt. Nach thermischer Wechselbelastung und Zahnbürstenabrasion ergab die Messung der Farbstoffpenetration für das SDS#174-System die höchsten Eindringtiefen, die am Übergang Kunststoff/Keramik signifikant waren. Die rasterelektronenmikroskopische Füllungsrandanalyse für die vier getesteten Insert-Systeme wies vergleichbare Ergebnisse bezüglich der Spaltentwicklung auf. Die im REM gefundenen Unterschiede bei den übrigen Kriterien zur Beurteilung der Randqualität sind in der schwierigen Ausarbeitung der Okklusalflächen begründet.
OriginalarbeitLanguage: GermanIm Rahmen einer Nachuntersuchung zur Kiefergelenkfunktion an Patienten mit konservativ bzw. operativ versorgten Kiefergelenkfortsatzfrakturen mittels klinischer Funktionsanalyse, elektronischer Achsiographie (SAS-System nach Meyer/dal Ri) und Röntgen (Panorama, Schüller-Lindblom, Clementschitsch) erfolgte an 33 Patienten auch die Anfertigung kernspintomographischer Aufnahmen der Kiefergelenke. Diese Aufnahmen wurden mit dem Ziel durchgeführt, morphologische Veränderungen im Kiefergelenk achsiographisch nachgewiesenen funktionellen Störungen sowie klinischen Symptomen zuzuordnen. Es ergaben sich insbesondere für konservativ versorgte hohe Kollumfrakturen mit Luxation ausgeprägte Änderungen im Bewegungsmuster der Kiefergelenke, die mit vermehrt klinischen Symptomen einhergingen. Diese konnten mittels MR-tomographischen Aufnahmen pathologischen Veränderungen der Gelenkstrukturen zugeordnet werden.
OriginalarbeitLanguage: GermanFür die Untersuchung wurden 48 Patienten im Alter von 8 bis 26 Jahren zu Beginn einer kieferorthopädischen Behandlung (Diagnosestellung) einer mechanischen Achsiographie unterzogen. Weitere Achsiographien erfolgten nach Abnahme der festsitzenden Geräte (Brackett-Abnahme) und nach dem Ende der Retentionszeit. Der durchschnittliche Beobachtungszeitraum betrug ca. 3,3 Jahre. Die Aufzeichnungen wurden zur Auswertung vergrößert und digitalisiert. Eine eigens konzipierte Software ermöglichte die graphische Überlagerung der zu vergleichenden Funktionskurven am Bildschirm und im Ausdruck. Zudem wurden die erhobenen Daten der Aufzeichnungen statistisch analysiert. Bei einem Teil der Patienten konnte eine, in Abhängigkeit vom Alter, wachstumsbedingte Zunahme der HKN-Werte (horizontale Kondylenbahnneigung) beobachtet werden. Ein weiterer Teil der Aufzeichnungen zeigte Deckungsgleichheit über den gesamten Beobachtungszeitraum. In nur vier Fällen kam es zu einer Abflachung der Funktionskurven.
OriginalarbeitLanguage: GermanDie Bedeutung psychologischer Faktoren für kraniomandibuläre Dysfunktionen (CMD) ist unumstritten. Die Einschätzung von Persönlichkeitseigenschaften wird häufig im Sinne einer "Blickdiagnose" durch den Zahnarzt vorgenommen. Ziel dieser Untersuchung war die Überprüfung dieser "Diagnose". 88 Patienten mit CMD wurden unabhängig voneinander sowohl durch einen psychologischen Fragebogen (Gießen-Test) als auch durch den Zahnarzt ("Blickdiagnose") eingeschätzt. Die Ergebnisse für die psychologischen Faktoren "Grundstimmung" und "Kontrolle" wurden miteinander in einer 6-Felder-Matrix für einen diagnostischen Test verglichen, die neben positiven und negativen Ergebnissen auch eine Kategorie für nicht interpretierbare Resultate besitzt. Nicht interpretierbare Ergebnisse wurden in 40 bzw. 56% der Einschätzungen beobachtet. Für eindeutige Resultate erreichte die Sensitivität des Zahnarzturteils 64 bzw. 56%, die Spezifität 64 bzw. 80%. Eine Kombination aus zahnärztlicher Blickdiagnose und psychologischem Fragebogen erreichte eine Sensititvität und Spezifität von >= 78%. Das zahnärztliche Urteil kann demnach nur für sicher interpretierbare Ergebnisse als Screening des psychologischen Patientenstatus angesehen werden. Nicht eindeutige Befunde müssen einem weiteren Test zugeführt werden.
OriginalarbeitLanguage: GermanDas Ziel der vorliegenden Studie war, die Reproduzierbarkeit der Diagnostik von Bißflügelaufnahmen zu überprüfen, die Befunde erfahrener Zahnärzte mit denen von Studenten zu vergleichen sowie die getroffenen Diagnosen der klinischen Ausdehnung der Karies gegenüberzustellen. Bei 25 Patienten wurden 75 kariöse Defekte aufgrund der im Röntgenbild sichtbaren Aufhellungen und des klinischen Befundes therapiert. Die klinische Situation wurde von zwei Behandlern erfaßt und sowohl vor als auch nach der Kariesexkavation fotografiert. Das Ausmaß der Kariestiefe wurde klinisch bestimmt (Goldstandard). Die 50 Bißflügelaufnahmen der 25 Patienten wurden 5 Zahnärzten ( Mittelwert x = 10,6 Jahre Berufserfahrung) und 5 Studenten (2. klin. Behandlungskurs Zahnerhaltung), jeweils ohne Kenntnis der klinischen Situation und ohne Hinweis auf die behandelten Zähne, zur Auswertung vorgelegt. Nach 10 Tagen wurde die Diagnostik mit allen Röntgenaufnahmen wiederholt. Zur statistischen Auswertung wurden die 75 Läsionen mit den Röntgenbefunden verglichen. Die statistische Auswertung (ANOVA) zeigte, daß Unterschiede hinsichtlich der Bißflügeldiagnostik zwischen den Zahnärzten und den Studenten zufällig waren (p > 0,05). Zu keinem Untersuchungszeitpunkt lagen hinsichtlich der diagnostischen Leistung signifikante Unterschiede innerhalb der beiden Gruppen vor (p > 0,05, Friedmann). Zwischen den jeweiligen Untersuchungszeitpunkten wurden ebenfalls keine signifikanten Unterschiede (p > 0,05, Wilcoxon) festgestellt. Die Reproduzierbarkeit war hinreichend genau (Kendall's Tau b 0,578-0,738). Die Röntgenbefunde wichen teilweise erheblich vom klinischen Befund ab, wobei im direkten Vergleich die tatsächliche Kariesausdehnung häufig deutlich unterschätzt wurde.
OriginalarbeitLanguage: GermanAngaben in der Literatur über die Größenordnung der beim Kauvorgang auftretenden Kräfte sind außerordentlich widersprüchlich, da teilweise mit isometrischen Beißkräften kalibrierte Analogskalen zur Abschätzung der Kräfte eingesetzt werden. Um diesen Sachverhalt zu untersuchen, wurden bei 10 gesunden Probanden gleichzeitig die elektrische Aktivität der Muskulatur, die okklusal wirksamen Kräfte und die Kinematik des Unterkiefers beim Zerkleinern von 17 verschiedenen Nahrungstexturen aufgezeichnet und ihre gegenseitige Abhängigkeit untersucht. Zudem wurde die maximale Beißkraft und die dabei entwickelte elektrische Aktivität gemessen. Die Ergebnisse belegen, daß nur direkt gemessene Kaukräfte realistische Daten liefern können, wie sie z.B. als Beanspruchung zur prothetischen Werkstoffprüfung benötigt werden. Eine Kalibrierung von elektromyographischen Aufzeichnungen mit Kaukräften scheint aufgrund der signifikanten Korrelation (p 0,001) zwischen EMG und Kraftmessung möglich. Die beim Vergleich zwischen den statischen und dynamischen Experimenten gefundenen erheblichen proportionalen Unterschiede zwischen gemessener Kraft und elektrischer Muskelaktivität sowie die vereinzelt festgestellten Rangunterschiede dieser Parameter beim Kauen der Texturen bestätigen die heterogene Aktivierbarkeit des einzelnen Kaumuskels im Sinne einer funktionellen Kompartimentierung.
OriginalarbeitLanguage: GermanUm Kieferschließkräfte systematisch zu untersuchen, wurde ein rechnergestütztes Meßsystem mit einem miniaturisierten piezokeramischen Sensor entwickelt. Bei 70 gesunden Probanden wurden an den Molaren im Durchschnitt 345 #177 150 N, an den Eckzähnen 171 #177 100 N und an den Frontzähnen 105 #177 48 N gemessen (Mittelwerte und Standardabweichung). 62 kieferorthopädisch für eine Umstellungsosteotomie vorbereitete Patienten entwickelten bereits präoperativ nur maximale Kieferschließkräfte zwischen 130 N und 200 N an den Molaren. Postoperativ wurden risiko- und schmerzfrei ganz erheblich niedrigere Kräfte entwickelt. So wurden eine Woche postoperativ bei allen Gruppen 20 bis 50 N gemessen. Nach 6 Wochen bissen im Unterkiefer osteotomierte Patienten mit durchschnittlich 67 #177 47 N, im Oberkiefer operierte Patienten mit durchschnittlich 138 #177 57 N im Molarenbereich zu (p = 0,045). Nach Unterkieferfraktur mit Miniplatten-Osteosynthese versorgte Patienten erzielten früh wieder höhere Kräfte: Nach einer Woch konnten sie mit durchschnittlich 56 #177 40 N die Molaren belasten. Bei keinem der 75 postoperativ gemessenen Patienten trat eine Komplikation durch Osteosyntheseversagen auf. Die bedienerfreundliche rechnergestützte Kaukraftmeßanlage bietet vielfältige Entwicklungs- und Einsatzmöglichkeiten für klinisch-mechanische Untersuchungen in der zahnärztlichen Prothetik, der Kieferorthopädie, der Zahnerhaltungskunde, der Kieferchirurgie und der Implantologie.
OriginalarbeitLanguage: GermanEin neuentwickelter lichthärtender Befestigungskompomer-Zement (K101/Dentsply/DeTrey) wurde durch standardisierte Komposit-(Spectrum-) und Keramik-(Empress-)Probenkörper in unterschiedlichen Dicken, die dem zu untersuchenden Material auferlegt waren, mit einem Lichtpolymerisationsgerät bestrahlt. Es erfolgte eine Messung der Härte nach Vickers unmittelbar nach der Polymerisation und anschließend täglich bis zu 30 Tagen nach trockener und dunkler Lagerung. Die Vickershärte nahm unter allen aufgelegten Materialblöcken mit zunehmender Schichttiefe signifikant (p 0,05) ab. Das Befestigungskompomermaterial wies jedoch durch den materialbedingten Nachpolymerisationsmechanismus bereits nach 2 Tagen eine Verdoppelung der Härte nach Vickers auf. Das lichthärtende Befestigungs-Kompomer K101 scheint hinsichtlich der Durchhärtetiefe, insbesondere wegen seines Nachhärtepotentials, zur Befestigung zahnfarbener Inlays geeignet zu sein, sofern Kompositinlays nicht dicker als 4 mm und opake Keramikinlays nicht dicker als 3 mm sind.
OriginalarbeitLanguage: GermanIn der vorliegenden Studie wurde untersucht, ob und inwieweit die Anwendung von Kofferdam während endodontischer Maßnahmen für den Patienten eine Belastung darstellt. Hierzu wurden 54 Patienten untersucht, die sich einer Wurzelkanalbehandlung unterzogen. 36 Patienten wurden mit und 18 Patienten ohne Kofferdam behandelt. Die Ermittlung der subjektiven Bewertung der Behandlung erfolgte durch einen Fragebogen, der dem Patienten zur Beantwortung vorgelegt wurde. Als objektivierbares Maß für psychischen und physischen Streß wurden zu Beginn, während und am Ende der Behandlung der Blutdruck, die Pulsfrequenz und der Palmar-Sweat-Index bestimmt. Die Auswertung der Fragebogen ergab mit 94,4% eine sehr hohe Akzeptanz gegenüber Kofferdam, die Behandlung unter Kofferdam wurde von 64% als angenehm bewertet. Anhand der Ergebnisse konnte des weiteren belegt werden, daß die Anwendung von Kofferdam während endodontischer Maßnahmen zu einer signifikanten Entspannung durch Reduktion von Herz-Kreislauf-Parametern und Schweißsekretion führt.
OriginalarbeitLanguage: GermanÜberempfindliche Zahnhälse sind ein häufig zu beobachtendes Phänomen. Ihre Ursache liegt zum großen Teil in freiliegendem Dentin, dessen Tubuli eröffnet sind, so daß ein direkter Zugang zur Pulpa besteht. Das therapeutische Ziel besteht daher im Verschluß der Dentintubuli. Zu diesem Zweck werden vielfach Zahnpasten mit speziellen Inhaltsstoffen eingesetzt. Ziel der vorliegenden klinischen parallel angelegten Doppelblindstudie war es, die Effektivität einer neuen Zahnpasta mit 1.400 ppm Aminfluorid sowie 5% Siliciumdioxid und 13% Polyethylen als Abrasivstoff zu untersuchen. Als Kontrolle wurde eine Zahnpasta mit Natriummonofluorphosphat und Kaliumchlorid verwendet, als negative Kontrolle diente eine Zahnpasta mit 1.400 ppm Natriumfluorid. Nach vierwöchiger Untersuchungsdauer zeigte sich bei der Zahnpasta mit Aminfluorid eine statistisch signifikante Reduktion der Überempfindlichkeit auf einen taktilen Reiz, einen Luftstoß sowie auf Süß und Sauer. Die gewonnenen Ergebnisse sowie die Tatsache, daß ein Vergleich der drei untersuchten Gruppen zum Abschluß der Untersuchungen keinen signifikanten Unterschied offenbarte, deuten darauf hin, daß die zahlenmäßige Abnahme überempfindlicher Zahnhälse bezüglich einiger Untersuchungskriterien zwar statistisch signifikant, klinisch jedoch nur von mäßiger Relevanz ist. Es wird daher der Schluß gezogen, daß die untersuchte Zahnpasta nur eine unterstützende Wirkung bei der Behandlung überempfindlicher Zahnhälse besitzt.