Orale MedizinSeiten: 910-917, Sprache: DeutschSchmidt-Westhausen, Andrea MariaCandida albicans ist der häufigste Erreger von Pilzinfektionen in der Mundhöhle, doch gewinnen Non-albicans-Candida-Spezies immer mehr an Bedeutung. Es kann erwartet werden, dass es in den nächsten Jahrzehnten zu einer Verschiebung der Arten im Sinne eines „Species shift“ kommt. Candida dubliniensis, eine Spezies, die zunächst nur bei HIV-seropositiven Individuen nachgewiesen wurde, findet sich auch bei Prothesenträgern. Besondere Beachtung sollte der Superinfektion keratinisierter Mundschleimhautveränderungen mit Candida albicans geschenkt werden, da diese Spezies in der Lage ist, Nitrosamine zu bilden, wodurch sich das Transformationsrisiko erhöht. Der Nachweis von Hefepilzen kann mittels mikrobiologischem Abstrich, aber auch mittels Bürstenbiopsie erfolgen. Hinsichtlich der Therapie werden nach wie vor die klassischen topisch wirksamen Antimykotika aus der Polyengruppe (Nystatin, Amphotericin B) und der Azolgruppe (Miconazol) eingesetzt. Neuere Untersuchungen und Trends zeigen jedoch, dass nach Alternativbehandlungen gesucht wird, indem man versucht, antimykotische Eigenschaften von Pflanzen zu nutzen und Probiotika zur Prophylaxe von Pilzerkrankungen einzusetzen.
Schlagwörter: Non-albicans-Candida-Spezies, Probiotika, Superinfektion, keratinisierte Mundschleimhauterkrankungen