EditorialSeiten: 839, Sprache: DeutschFrankenberger, RolandZahnerhaltungSeiten: 844-857, Sprache: DeutschBaresel, IngoDer Anspruch einer präventiven Zahnmedizin und zahnstrukturerhaltenden Vorgehensweise bedarf in der Kariestherapie veränderter Therapie- und Denkansätze. Heutzutage ermöglichen moderne Diagnostiksysteme das frühzeitige Erkennen kariöser Läsionen und bilden die Grundlage für non- oder minimalinvasive Therapiemaßnahmen, die ein Ausbreiten der Karies im Zahn stoppen sollen. Im Artikel vorgestellt wird die Nahinfrarot-Technologie NIRI („Near infrared imaging“) zur Früherkennung von Karies. Integriert ist NIRI im iTero Element 5D Intraoralscanner, der zusätzlich zu seiner originären Funktion – dem Scannen der intraoralen Situation – als komfortables Diagnose- und Kommunikationsgerät dient. Der Scanner kann zugleich als Kariesdiagnostik-Tool verwendet werden, um Zahn für Zahn nach möglichen kariösen Läsionen zu untersuchen. Innerhalb kurzer Zeit und frei von jedweden ionisierenden Strahlen stehen dem Zahnarzt die Ergebnisse als Entscheidungsgrundlage für weitere Maßnahmen wie z. B. non- oder minimalinvasive Therapien zur Verfügung. Gegenüber klassischen Diagnosemitteln erlaubt die NIRI-Technologie in vielen Fällen wie z. B. bei approximalen Bereichen im restaurationsfreien Gebiss eine frühestmögliche Erkennung pathologischer Veränderungen der Zahnhartsubstanz. Die hochauflösenden Scans werden archiviert und stehen jederzeit für eine Verlaufskontrolle zur Verfügung. Die vielversprechende Bildgebungstechnologie entspricht dem Anspruch an eine zahnerhaltende, präventive Zahnmedizin. Große Vorteile ergeben sich u. a. in der Kinderzahnheilkunde, indem eine Früherkennung ohne Bissflügelaufnahme bzw. radiologische Strahlenbelastung erfolgt. In Kombination mit den Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz (KI) kann NIRI einen Paradigmenwechsel im Bereich der Kariesfrüherkennung herbeiführen. In Verbindung mit dem Intraoralscanner unterstreicht dieser Ansatz einmal mehr das große Potenzial, welches die Digitalisierung in der Zahnmedizin bereithält.
Schlagwörter: Intraoralscanner, Kariesdiagnostik, Nahinfrarot-Transillumination, Nahinfrarot-Bildgebung, NIR, „Near infrared imaging“, NIRI, approximale Karies, künstliche Intelligenz
ZahnerhaltungSeiten: 858-866, Sprache: DeutschGöstemeyer, Gerd / Paris, Sebastian / Schwendicke, FalkEin Großteil der Karieslast hat sich von jungen Patienten, die heutzutage kaum noch Karies haben, auf ältere Bevölkerungsgruppen verlagert. Dabei hat vor allem die Relevanz von Wurzelkaries – der dominierenden Kariesform bei älteren Patienten – in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen. Ältere Patienten stellen demnach heute eine Risikogruppe für (Wurzel-)Karies dar. Konsensusbasierte Empfehlungen zur Wurzelkariestherapie zielen besonders auf nichtinvasive, Karies-arretierende Maßnahmen ab. Um pflegebedürftigen Patienten den Zugang zu einer zufriedenstellenden zahnmedizinischen Versorgung zu ermöglichen, werden in Zukunft wahrscheinlich telemedizinische Ansätze eine wichtige Rolle spielen.
Schlagwörter: Wurzelkaries, Epidemiologie, Kariologie, Alterszahnheilkunde, Konsensus
EndodontieSeiten: 868-882, Sprache: DeutschHackenberg, ManuelaTipps für die PraxisModerne endodontische Leistungen sind zum Großteil im Bewertungsmaßstab zahnärztlicher Leistungen (BEMA) nicht als vertragszahnärztliche Leistung enthalten. Aber auch die Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) bildet viele Behandlungsmaßnahmen nur ungenügend oder gar nicht ab. Der Artikel gibt einen Übersicht, um moderne endodontische Behandlungen gebührenrechtlich korrekt und aufwandgerecht berechnen zu können.
Schlagwörter: Abrechnung, GOZ, BEMA, PKV, GKV, Endodontie
ParodontologieSeiten: 884-893, Sprache: DeutschPetsos, Hari / Bäumer-König, Amelie / Eickholz, Peter / Jablonowski, Lukasz / Pretzl, Bernadette / Schwendicke, Falk / Holtfreter, Birte / Graetz, ChristianBehandlungskonzepteEs wird kontrovers diskutiert, wie Ergebnisse aus universitären Parodontitistherapien für die zahnärztliche Versorgung zu verallgemeinern sind. Deshalb wurde im Rahmen einer multizentrischen retrospektiven Studie der Zahnverlust von Patienten untersucht, die an den vier deutschen Universitätszentren Kiel, Greifswald, Heidelberg und Frankfurt am Main eine systematische Parodontitistherapie erhielten, um Spezifikationen einzelner Behandlungskonzepte besser zu verstehen. Die Ergebnisse dieser Studien werden im Rahmen dieser dreiteiligen Artikelserie vorgestellt und diskutiert, dessen Teil 1 bereits im Juli 2021 in der Quintessenz Zahnmedizin erschien und Teil 3 in einer der folgenden Ausgaben veröffentlicht wird. Es konnten 896 Patienten an 4 Zentren zu Beginn, nach aktiver (APT) und unterstützender Parodontitistherapie (UPT) nachuntersucht werden. Trotz kohortenspezifischer Unterschiede, einschließlich der Länge des mittleren Nachbeobachtungszeitraumes von 7 bis 18 Jahren, fand sich für alle Zentren ein niedriger jährlicher Zahnverlust von ≤ 0,15 Zähnen pro Patient während einer konzeptbasiert durchgeführten UPT. Folgerichtig muss die UPT patientenindividualisiert und regelmäßig erfolgen, um langfristig die parodontale Stabilität aufrechtzuerhalten. Im Folgenden sollen einige therapiespezifische Details der jeweiligen Zentren einschließlich spezifischer regionaler Unterschiede zum besseren Verständnis und ergänzend der ursprünglichen wissenschaftlichen Publikation praxisnah diskutiert werden.
Schlagwörter: Parodontitis, Zahnverlust, Behandlungskonzepte, unterstützende Parodontitistherapie
KinderzahnmedizinSeiten: 894-902, Sprache: DeutschKühnisch, JanZiel der vorliegenden Arbeit ist es, die Grundzüge der endodontischen Behandlung des Zahnes mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum zu skizzieren und die Apexifikation des offenen Foramen apicale als Therapie der Wahl beim Vorliegen einer irreversiblen bzw. akuten Pulpitis, Pulpanekrose und apikalen Parodontitis darzustellen. Das strukturierte klinische Vorgehen zielt darauf, in der ersten Behandlungsphase eine ggf. bestehende (akute) apikale Entzündung zurückzuführen und im zweiten Behandlungsschritt den definitiven Verschluss (Apexifikation) am Foramen apicale mit einem bioaktiven, endodontischen Zement („Apical seal“) und die Füllung des Wurzelkanals sowie der Zugangskavität („Coronal seal“) vorzunehmen.
Schlagwörter: Endodontie, Wurzelkanalfüllung, Apexifikation, bioaktive endodontische Zemente
OralchirurgieSeiten: 904-909, Sprache: DeutschMukaddam, Khaled / Baumhoer, Daniel / Filippi, AndreasAnhand eines Fallbeispieles eines 8-Jährigen Patienten wird über die Diagnose sowie chirurgische Therapie des zentralen Riesenzellgranuloms berichtet. Das zentrale Riesenzellgranulom gehört zu den benignen Knochentumoren, die lokal aggressiv wachsen. Die Therapie beinhaltet zumeist eine chirurgische Kürettage der Läsion. Im Falle einer Syndromassoziation – in der Regel RASopathien – kann auch über eine medikamentöse Behandlung diskutiert werden.
Schlagwörter: Zentrales Riesenzellgranulom, expansive Osteolyse, benigne Knochenläsion, Knochentumor
Orale MedizinSeiten: 910-917, Sprache: DeutschSchmidt-Westhausen, Andrea MariaCandida albicans ist der häufigste Erreger von Pilzinfektionen in der Mundhöhle, doch gewinnen Non-albicans-Candida-Spezies immer mehr an Bedeutung. Es kann erwartet werden, dass es in den nächsten Jahrzehnten zu einer Verschiebung der Arten im Sinne eines „Species shift“ kommt. Candida dubliniensis, eine Spezies, die zunächst nur bei HIV-seropositiven Individuen nachgewiesen wurde, findet sich auch bei Prothesenträgern. Besondere Beachtung sollte der Superinfektion keratinisierter Mundschleimhautveränderungen mit Candida albicans geschenkt werden, da diese Spezies in der Lage ist, Nitrosamine zu bilden, wodurch sich das Transformationsrisiko erhöht. Der Nachweis von Hefepilzen kann mittels mikrobiologischem Abstrich, aber auch mittels Bürstenbiopsie erfolgen. Hinsichtlich der Therapie werden nach wie vor die klassischen topisch wirksamen Antimykotika aus der Polyengruppe (Nystatin, Amphotericin B) und der Azolgruppe (Miconazol) eingesetzt. Neuere Untersuchungen und Trends zeigen jedoch, dass nach Alternativbehandlungen gesucht wird, indem man versucht, antimykotische Eigenschaften von Pflanzen zu nutzen und Probiotika zur Prophylaxe von Pilzerkrankungen einzusetzen.
Schlagwörter: Non-albicans-Candida-Spezies, Probiotika, Superinfektion, keratinisierte Mundschleimhauterkrankungen
AlterszahnmedizinSeiten: 918-926, Sprache: DeutschWerny, Joscha G. / Grötz, Knut A. / Schiegnitz, EikDie Antiresorptiva-assoziierte Kiefernekrose (AR-ONJ) ist eine schwerwiegende Erkrankung, da sie mit erheblichen funktionellen Beeinträchtigungen und mit einer Minderung der mundbezogenen Lebensqualität einhergehen kann. Eine AR-ONJ liegt vor, wenn folgende Trias besteht: exponierter nekrotischer Knochen oder sondierbarer Knochen für mehr als 8 Wochen, laufende oder frühere Einnahme von antiresorptiven Medikamenten (Bisphosphonate/Denosumab), keine stattgehabte Bestrahlung im Kopf-Hals-Bereich und keine Knochenmetastasierung im Kieferbereich. Zur adäquaten Betreuung der Patienten ist eine enge interdisziplinäre Kommunikation zwischen behandelnden Hauszahnärzten – ggf. ergänzt durch Spezialisten für Parodontologie, Oralchirurgie o. Ä. sowie MKG-Chirurgen – einerseits und AR verordnenden Ärzten andererseits essenziell. Die chirurgische Therapie der manifesten AR-ONJ ist der konventionellen in Bezug auf die langfristige Heilungsrate überlegen. Für die ONJ-Vermeidung haben engmaschige zahnärztliche Betreuung und OP-Kautelen bei dentoalveolären Eingriffen besondere Bedeutung.
Schlagwörter: Antiresorptiva, Kiefernekrose, Antiinfektion, Os liber, Interdisziplinarität
Bildgebende VerfahrenSeiten: 928, Sprache: DeutschSchulze, DirkAtlasZahnmedizin allgemeinSeiten: 930-932, Sprache: DeutschDevigus, AlessandroZeitschriftenreferatePraxismanagementSeiten: 934-936, Sprache: DeutschWinzen, OlafAbrechnungPraxismanagementSeiten: 938-939, Sprache: DeutschZurstraßen, ArnoRechtsfragenPraxismanagementSeiten: 940-942, Sprache: DeutschTalmann, KatharinaDas aktuelle UrteilPraxismanagementSeiten: 944-945, Sprache: DeutschBischoff, Johannes G.Steuerrecht