AlterszahnmedizinSeiten: 918-926, Sprache: DeutschWerny, Joscha G. / Grötz, Knut A. / Schiegnitz, EikDie Antiresorptiva-assoziierte Kiefernekrose (AR-ONJ) ist eine schwerwiegende Erkrankung, da sie mit erheblichen funktionellen Beeinträchtigungen und mit einer Minderung der mundbezogenen Lebensqualität einhergehen kann. Eine AR-ONJ liegt vor, wenn folgende Trias besteht: exponierter nekrotischer Knochen oder sondierbarer Knochen für mehr als 8 Wochen, laufende oder frühere Einnahme von antiresorptiven Medikamenten (Bisphosphonate/Denosumab), keine stattgehabte Bestrahlung im Kopf-Hals-Bereich und keine Knochenmetastasierung im Kieferbereich. Zur adäquaten Betreuung der Patienten ist eine enge interdisziplinäre Kommunikation zwischen behandelnden Hauszahnärzten – ggf. ergänzt durch Spezialisten für Parodontologie, Oralchirurgie o. Ä. sowie MKG-Chirurgen – einerseits und AR verordnenden Ärzten andererseits essenziell. Die chirurgische Therapie der manifesten AR-ONJ ist der konventionellen in Bezug auf die langfristige Heilungsrate überlegen. Für die ONJ-Vermeidung haben engmaschige zahnärztliche Betreuung und OP-Kautelen bei dentoalveolären Eingriffen besondere Bedeutung.
Schlagwörter: Antiresorptiva, Kiefernekrose, Antiinfektion, Os liber, Interdisziplinarität