OriginalarbeitSprache: DeutschIm Oktober 2001 verabschiedete die Deutsche Gesellschaft für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde auf einem Symposium in Gotha einen Entwurf "Instrumentelle Funktionsanalyse mit Systemen der Unterkiefer-Bewegungsaufzeichnungen". Belege für die in der Stellungnahme getroffenen Aussagen werden nicht angeführt. Es besteht eine Diskrepanz zwischen den in dem Entwurf getroffenen Bewertungen einerseits und in der englisch- und deutschsprachigen Fachliteratur publizierten Ergebnissen aus klinisch-experimentellen Studien andererseits. Da Nachweise zur technischen und diagnostischen Validität der für die Bewegungsaufzeichnungen des Unterkiefers angebotenen – heute weitgehend elektronischen – Messverfahren weitgehend fehlen, demgegenüber die Verwendung der Registriersysteme mit dem Risiko falsch-positiver Befunde sowie mit der Gefahr der Einleitung einer nicht indizierten Therapie einhergeht, vertritt der Autor die Auffassung, dass auf die instrumentelle Funktionsanalyse zum Zwecke der Diagnostik der Kiefergelenke bzw. von kraniomandibulären Funktionsstörungen verzichtet werden kann. Eine abschließende Klärung der derzeitigen klinischen Bedeutung der instrumentellen Funktionsanalyse für die Kiefergelenkdiagnostik anhand einer systematischen Übersichtsarbeit (Review) ist wünschenswert.