OriginalarbeitSprache: DeutschDie evidenzbasierte Medizin spielt in allen medizinischen Bereichen eine zunehmend wichtigere Rolle. Mit dieser gesteigerten Bedeutung der EbM auch in unseren (zahnmedizinischen, oralchirurgischen und mund-, kiefer- und gesichtschirurgischen) Fachgebieten geht gleichzeitig einher, dass die Kenntnis relevanter statistischer Methoden an Wichtigkeit gewinnt. Wir beschreiben einige der im Kontext der EbM häufig anzutreffenden statistischen Methoden anhand von ausgewählten Beispielen und möchten den Leser damit befähigen, wissenschaftliche Publikationen besser hinsichtlich ihrer Qualität einschätzen zu können und damit EbM gewinnbringend in die Praxis umzusetzen.
TagungsbeitragSprache: DeutschOriginalarbeitSprache: DeutschOriginalarbeitSprache: DeutschArticain gilt als sicheres und effektives Medikament. Wir berichten über eine seltene und bisher noch nicht beschriebene Nebenwirkung bei einem 27-jährigen Patienten, der nach intraoraler Leitungsanästhesie mit Articain eine etwa 2-Euro-Stück große reversible Alopecia areata im Bartbereich entwickelte.
OriginalarbeitSprache: DeutschDie Versorgung des zahnlosen Unterkiefers mit enossalen Implantaten zur Fixierung einer steggetragenen Totalprothese ist eine sichere und vorhersagbare Therapiemethode. In der Literatur wird nach Implantation ein 6 bzw. 12-wöchiges belastungsfreies Intervall empfohlen. In dieser Studie werden Ergebnisse nach Sofortbelastung von 2 stegverblockten interforaminären Implantaten (ITI) präsentiert. Innerhalb einer Nachbeobachtungszeit von bis zu 27 Monaten (Mittelwert 22,8 Monate) kam es zu keinem Implantatverlust. Die Knochenresorption nach einem Jahr betrug im Mittelwert 0,6 mm. Im zweiten Jahr kam es bei den Implantaten zu einer zusätzlichen Resorption von 0,1 mm. Unter Berücksichtigung der kurzen Untersuchungszeit kann man schlussfolgern, daß die Sofortbelastung von 2 ITI-Implantaten möglich ist.
OriginalarbeitSprache: DeutschIm Oktober 2001 verabschiedete die Deutsche Gesellschaft für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde auf einem Symposium in Gotha einen Entwurf "Instrumentelle Funktionsanalyse mit Systemen der Unterkiefer-Bewegungsaufzeichnungen". Belege für die in der Stellungnahme getroffenen Aussagen werden nicht angeführt. Es besteht eine Diskrepanz zwischen den in dem Entwurf getroffenen Bewertungen einerseits und in der englisch- und deutschsprachigen Fachliteratur publizierten Ergebnissen aus klinisch-experimentellen Studien andererseits. Da Nachweise zur technischen und diagnostischen Validität der für die Bewegungsaufzeichnungen des Unterkiefers angebotenen – heute weitgehend elektronischen – Messverfahren weitgehend fehlen, demgegenüber die Verwendung der Registriersysteme mit dem Risiko falsch-positiver Befunde sowie mit der Gefahr der Einleitung einer nicht indizierten Therapie einhergeht, vertritt der Autor die Auffassung, dass auf die instrumentelle Funktionsanalyse zum Zwecke der Diagnostik der Kiefergelenke bzw. von kraniomandibulären Funktionsstörungen verzichtet werden kann. Eine abschließende Klärung der derzeitigen klinischen Bedeutung der instrumentellen Funktionsanalyse für die Kiefergelenkdiagnostik anhand einer systematischen Übersichtsarbeit (Review) ist wünschenswert.
OriginalarbeitSprache: DeutschDer spätantike Arzt Caelius Aurelianus berichtet, Herophilos von Chalcedon und Herakleides von Tarent, zwei hochangesehene Autoritäten der antiken Heilkunst, hätten darauf hingewiesen, dass Menschen an der Extraktion eines Zahnes versterben können. Da es sich hier kaum um die hinlänglich bekannten Risiken jedes chirurgischen Eingriffes am menschlichen Körper handeln dürfte, muss ein besonders dramatischer Behandlungszwischenfall gemeint sein. Vieles spricht dafür, dass hier ein früher Hinweis auf das so genannte Buddenbrook-Syndrom vorliegt. Kardial bedingte Schmerzen projizieren sich in den Kinn- und Kieferbereich, besonders den linken Unterkiefer. Der Betroffene sucht einen Zahnarzt auf, der eine Behandlung vornimmt, in deren Verlauf oder Folge der Patient unvorhergesehener Weise verstirbt. Der Begriff "Buddenbrook-Syndrom" zählt infolge seiner Herleitung von Thomas Buddenbrook, der bekannten Romanfigur Thomas Manns, zu den so genannten literarischen Syndromen, ist aber hauptsächlich auf den deutschsprachigen Raum beschränkt. Caelius Aurelianus wendet sich offensichtlich einerseits gegen einen übereilten zahnärztlichen Aktionismus. Vor allem aber dient sein Verweis auf die herausragenden Autoritäten dazu, den Zahnarzt vor möglichen Vorwürfen bei tödlichen Behandlungszwischenfällen zu schützen.
OriginalarbeitSprache: DeutschDie Odontodysplasie ist eine relativ selten beschriebene Entwicklungsstörung sämtlicher Zahngewebe. In einem Fallbericht werden die charakteristischen Befunde und Symptome dieser Fehlentwicklung beschrieben. Bei dieser Patientin wurden die dysplastischen Zähnen über einen langen Zeitraum als kariös fehldiagnostiziert. Klinische Befunde, die auf eine vaskuläre Ursache der Zahnanomalien hindeuteten, verzögerten weiterhin die Diagnose. Als Behandlungsziele wurden eine Verbesserung der Ästhetik, die Vermeidung einer skelettalen Anomalie und psychologischer Folgen, eine Wiederherstellung der Kaufunktion sowie die Platzerhaltung innerhalb des Zahnbogens durch die Eingliederung eine temporären herausnehmbaren Zahnersatzes definiert. In Verbindung mit einer Literaturübersicht werden verschiedene lokale und systemische Ursachen diskutiert. Aus diesen und den dargestellten klinischen Befunden werden vaskuläre Störungen während der Zahnentwicklung für wahrscheinlich gehalten.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn Anbetracht des steigenden Anteils der pflegebedürftigen Senioren an der Gesamtbevölkerung und der steigenden Zahnzahlen ist den Seniorenheimbewohnern als zahnmedizinische Risikogruppe verstärkt Aufmerksamkeit zu schenken. Die Mundgesundheit der Bewohner von städtischen und ländlichen Seniorenheimen im Bundesland Sachsen wurde durch klinische Befunde und Ergebnisse einer strukturierten Befragung der Senioren beschrieben. Von den 158 Studienteilnehmern (Median 82,5 Jahre, 29 Männer und 129 Frauen) aus 8 ländlichen Altenpflege- und Altenheimen des Landkreises Riesa-Großenhain waren 72,2 % zahnlos, von den 163 Studienteilnehmern (Median 81,4 Jahre, 25 Männer und 138 Frauen) aus 6 städtischen Heimen dagegen nur 60,1 %. Bei den städtischen Studienteilnehmern waren durchschnittlich 3,3 Zähne, bei den ländlichen 2,3 Zähne vorhanden. Der durchschnittliche DMF/T-Wert der städtischen Seniorenheimbewohner betrug 26,3, der der ländlichen 26,8. Die Bewohner der ländlichen Seniorenheime weisen eine schlechtere Mundgesundheit auf als die Bewohner der städtischen. Grundsätzlich unterstützen die vorliegenden Ergebnisse die Forderung nach strukturierten Betreuungskonzepten für Seniorenheimbewohner.
OriginalarbeitSprache: DeutschIm Rahmen einer In-vitro-Untersuchung wurden 60 Wurzeln eines oberen mittleren Kunststoff-Schneidezahnes mit vollkeramischen ZrO2-Stiftaufbauten und einer IPS-Empress-Krone versorgt. Sämtliche Restaurationen wurden konventionell mit Glasionomerzement befestigt. Die sechs gebildeten Gruppen unterschieden sich hinsichtlich der Präparationsform, des Stiftfabrikates, des Stiftdurchmessers sowie der Stiftlänge. In einer Gruppe wurde auf eine zirkuläre Dentinfassung verzichtet und eine erhebliche Zerstörung des Zahnes mit extremer Ausschachtung der Zahnwurzel simuliert. Nach einer Thermowechselbeanspruchung über 10.000 Zyklen zwischen 5° und 55° erfolgte der statische Bruchtest von palatinal in einem Winkel von 45° zur Zahnachse.
In der Gruppe mit der größten Bruchfestigkeit wurden Werte von 309,7 ± 17,7 N erreicht. Die Gruppe mit nur 6 mm langen Stiften unterschied sich mit einem Mittelwert von 248,5 N nicht signifikant von den Gruppen mit 11,5 mm langen Stiften. Dagegen zeigte die Gruppe ohne zirkuläre Dentinfassung des Stumpfes durch die Krone mit einem Mittelwert von 208,2 N die signifikant niedrigsten Werte. Ein höherer Stiftdurchmesser erhöhte den Frakturwiderstand im Vergleich zu Zähnen, die mit Stiftaufbauten niedrigeren Querschnitts versorgt wurden.
Bei tief zerstörten Zähnen, mit einem Verlust größerer Mengen radikulärer Zahnhartsubstanz und fehlender Möglichkeit einer ausreichenden Restdentinfassung durch die Krone, muss mit einem erhöhten Misserfolgsrisiko gerechnet werden.
EbM-SplitterSprache: DeutschMissverständnisse zur EbM - (Teil 1)