ParodontologieSeiten: 1215-1223, Sprache: DeutschHänssler, Felix / Salenbauch, Norbert M. / Winterer, FlorianParodontale Zugangslappen stellen keine alleinigen Behandlungsmittel dar, sondern sind Teil eines komplexen Therapiekonzeptes. Von Bedeutung ist ein ausreichender Zeitraum für die parodontale Heilung nach antiinfektiöser Therapie, denn er beeinflusst die Entscheidung bezüglich chirurgischer Eingriffe. Verschiedene Zugangslappen stehen zur Verfügung, wobei die Wahl der chirurgischen Methode von der Defektmorphologie abhängt. Es empfiehlt sich, die Eingriffe generell mikrochirurgisch durchzuführen und so wenig Inzisionen wie möglich zu setzen, was vor allem bei einem dicken parodontalen Phänotyp wichtig ist, um die Durchblutung und die primäre Wundheilung zu optimieren. Die Lappen sollten über eine ausreichende Basis und Gewebedicke verfügen, und durch die Naht sollte kein Zug auf die Gewebe ausgeübt werden (passiver Wundverschluss). Der Zeitpunkt der Nahtentfernung und der Wiederaufnahme der Mundhygiene ist von der Wundgröße und den dadurch bedingten Wundheilungsvorgängen abhängig. Die Betreuung des Patienten in Form einer engen Zusammenarbeit zwischen qualifizierten Mundhygienikerinnen und dem Zahnarzt vor und nach dem operativen Eingriff hat mit den größten Einfluss auf das Ergebnis der gesamten Therapie und dessen Stabilität.
Schlagwörter: Parodontale Zugangslappen, gesteuerte Geweberegeneration, Rezessionsdeckung, Vorbehandlung, unterstützende Parodontalbehandlung