Open AccessSeiten: 107-119, Sprache: Englisch, DeutschStern, Karsten / Kordaß, BerndMit dem innerhalb des Beitrags vorgestellten T-Scan-III-System können Okklusionskontakte schnell und einfach digital erfasst und der genaue Kontaktzeitpunkt sowie die dabei auftretenden Kräfteverhältnisse bestimmt werden. Bei den Untersuchungen wurde über das gesamte Probandenkollektiv hinweg in 80,5 % eine Übereinstimmung der Messergebnisse des T-Scan-III-Systems mit den Vergleichsuntersuchungen des Greifswald-Digital- Analyzing-Systems festgestellt. Aus der Analyse der Messergebnisse wurde ermittelt, dass es in einem sehr hohen Maß Übereinstimmungen zwischen den Messergebnissen generell für alle Probanden im Seitenzahnbereich und für das Kollektiv mit kraniomandibulären Dysfunktionen in der Front gab. Geringere Übereinstimmungen wurden nur im Frontzahnbereich bei funktionsgesunden Probanden erzielt (61,8%).
Schlagwörter: Elektronische Okklusionsdiagnostik, GEDAS, T-Scan III
Seiten: 121-137, Sprache: Englisch, DeutschKares, HorstDas Ziel des vorliegenden Beitrags besteht darin, ein praxistaugliches Konzept vorzustellen, mit dem in der niedergelassenen Zahnarztpraxis Patienten mit orofazialen Schmerzen zeitgemäß betreut werden können. Als besonders hilfreich erweist sich in der Diagnostik von Patienten mit kraniomandibulären Dysfunktionen (CMD) die Anwendung der RDC/TMD-Kriterien, einem international anerkannten und validierten Verfahren, unter differenzialdiagnostischer Einbeziehung anderer orofazialer Schmerzdiagnosen mittels Checklisten. Durch eine Priorisierung von Therapieoptionen bei der Behandlung von CMDPatienten hat sich die evidenzbasierte Zahnmedizin einen festen Platz in der Praxis erobert. Die richtige Gewichtung von Ergebnissen aus wissenschaftlichen Studien mit der klinischen Expertise des Behandlers ermöglicht dem Zahnarzt - in Abstimmung mit dem Patienten - eine zielführende und effiziente Therapiestrategie innerhalb seines Therapeutennetzwerks.
Schlagwörter: Praxiskonzept, orofazialer Schmerz, kraniomandibuläre Dysfunktion
Seiten: 139-148, Sprache: Englisch, DeutschFrick, KonradDie innerhalb des Parodontalligaments (PDL) liegenden Mechanosensoren sind für die geringen Kräfte am empfindlichsten, die bei einer kraftlosen Berührung einwirken. Dementsprechend wird eine okklusale Kontaktaufnahme leichter erkannt, wenn der Patient Kauflächen nur berührt und nicht belastet. Zu diesem Verhalten können Patienten während der Behandlung wirkungsvoll angeleitet werden. Dazu werden sie mit dem Gedanken vertraut gemacht, sich die Zahnsubstanz als zerbrechlich und nicht belastbar vorzustellen, und dementsprechend zu agieren. Dieser Gedankengang erlaubt nur eine berührende okklusale Kontaktaufnahme und verbietet jeglichen Kaudruck. Eine die Kauflächen nur berührende Tätigkeit des stomatognathen Organs ist nicht eine Modifikation der Kautätigkeit, sondern stellt das Gegenteil der Kauarbeit dar. Wie in anderen sensomotorischen Organen muss auch im stomatognathen Organ zwischen Arbeitsstrategie, die Leistung erzeugen soll, und Wahrnehmungsstrategie, die Erkenntnis vermitteln soll, unterschieden werden. Die Aufgabe, "zerbrechliche" Zahnoberflächen zu berühren, löst einen Strategiewechsel aus, der das arbeitende Kauorgan zum erkennenden Tastorgan macht. In der restaurativen Zahnheilkunde können mit einem wahrnehmungsstrategischen Handeln neue okklusale Fehler sicher erkannt und beseitigt werden. In der Funktionsdiagnostik ist der Strategiewechsel die Grundlage für einen schnellen und vollständigen Abbau eines erhöhten Muskeltonus. In der Folge können Frühkontakte sicher diagnostiziert werden.
Schlagwörter: Sensomotorik, Wahrnehmungs- und Arbeitsstrategie, fokussierte Aufmerksamkeit, Muskeltonusabbau, Frühkontaktdiagnose
Seiten: 149-160, Sprache: Englisch, DeutschSchulze, WalterTeil 2Nachdem im ersten Teil dieses Beitrags die allgemeine Kommunikation mit CMD-Patienten dargestellt wurde, beschreibt der vorliegende Artikel die spezifischen Kommunikationsprozesse während der Untersuchung und Beratung chronischer Schmerzpatienten. Erläutert werden die kommunikative Gestaltung der Anamnese, die Vermittlung der funktionellen Befunde sowie der Ablauf der psychologischen Beratung von CMD-Patienten. Die einzelnen Elemente des gesamten Ablaufs dienen dabei alle dem Ziel, dem Patienten das Erleben der Beeinflussbarkeit seiner Erkrankung zu ermöglichen und ihn so zur aktiven Mitarbeit während der Therapie zu motivieren.
Schlagwörter: Kommunikation, CMD, Psychologie, Beratung, Verhaltenstherapie, Hypnose, Funktionsbefund, Funktionstherapie