Open AccessSeiten: 205-215, Sprache: Englisch, DeutschSeneadza, Viktoria / Balke, Zibandeh / Schröder, Johannes / Schmitter, Marc / Nitschke, Ina / Leckel, Michael / Hassel, Alexander / Rammelsberg, PeterDas Ziel dieser Studie war es, die Prävalenz von kiefergelenkspezifischen kraniomandibulären Dysfunktionen geschlechtsbezogen bei älteren Menschen zu untersuchen. Im Rahmen der interdisziplinären Langzeitstudie "ILSE" wurde eine Untergruppe von 198 Probanden (Jahrgänge 1930 bis 1932) untersucht. Neben der zahnärztlichen Inspektion wurde bei jedem Probanden eine funktionsdiagnostische Untersuchung nach den Research Diagnostic Criteria for Temporomandibular Disorders (RDC/TMD) von vier kalibrierten Untersuchern durchgeführt. Die diagnostische Auswertung wurde strikt nach den RDC/TMD vorgenommen. Unter Verwendung des Statistikprogramms SPSS wurden geschlechtsspezifische Unterschiede mittels Chi2-Test auf Signifikanz getestet. Bei 8,8 % der Männer und bei 12,5 % der Frauen konnte klinisch eine Diskusverlagerung mit Reposition festgestellt werden. 4,9 Prozent der männlichen und 8,3 % der weiblichen Probanden wiesen eine Osteoarthrose auf. Die Diagnosen Osteoarthritis, Arthralgie und Diskusverlagerung ohne Reposition kamen klinisch nicht vor. Obgleich Frauen häufiger unter einer Diskusverlagerung mit Reposition/Osteoarthrosis litten, waren die Unterschiede zwischen Männern und Frauen nicht statistisch signifikant (p = 0,271; p = 0,246). Im Vergleich zu Studien, die mit Helkimo-Index arbeiten, war die Prävalenz der gelenkspezifischen Diagnosen bei dieser Altersgruppe gering.
Schlagwörter: CMD, Osteoarthrose, Diskusverlagerung, Geschlecht
Seiten: 217-225, Sprache: Englisch, DeutschSchwenk-von Heimendahl, ArnandEine aktuelle LiteraturübersichtUnter transkutaner elektrischer Nervenstimulation (TENS) versteht man ein elektrophysikalisches Verfahren, bei dem es durch die Applikation elektrischer Impulse zur Stimulation der unter der Haut liegenden sensiblen und motorischen Nerven kommt. Seit mehreren Jahrzehnten wird TENS, beginnend mit dem Myo-Monitor der Firma Myotronics Inc. (Seattle, USA), in der Therapie kraniomandibulärer Dysfunktionen (CMD) eingesetzt. In der aktuellen Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Funktionsdiagnostik und Therapie (DGFDT) zur Therapie funktioneller Erkrankungen des kraniomandibulären Systems wird auf positive Anwenderberichte in Bezug auf eine Normalisierung der Muskelfunktion und eine Reduktion myogener Schmerzen durch TENS hingewiesen. Der Einsatz von TENS in der Therapie kraniomandibulärer Dysfunktionen wird jedoch nach wie vor kontrovers diskutiert. Zum heutigen Zeitpunkt kommen die klinischen Studien, die sich mit dem Einsatz von elektrophysikalischen Verfahren in der Therapie der CMD beschäftigen, zu heterogenen Ergebnissen. In der jüngeren Vergangenheit wurde verstärkt die neurophysiologische Wirkung von TENS im Tierversuch untersucht. Die Ergebnisse dieser Studien sind ein wichtiger Aspekt in der Bewertung der Wirksamkeit von TENS.
Schlagwörter: Literaturübersicht, Schmerzhemmung, Neurophysiologie
Seiten: 227-238, Sprache: Englisch, DeutschImhoff, BrunoOdontalgien können vielfältige Ursachen haben1-6. Innerhalb dieses Beitrags wird der Fall einer 41-jährigen Patientin mit starkem Schmerz apikal am Zahn 25 vorgestellt, dessen Intensität zeitweise zur Arbeitsunfähigkeit führte. Nach mehrmonatiger Vorbehandlung des Schmerzgeschehens alio loco mit Revision der langjährig blanden Wurzelkanalfüllung an Zahn 25, anschließender Wurzelspitzenresektion des fraglichen Zahns und darauffolgender Extraktion stellte sich die Patientin in der Praxis des Autors vor. Es sollte geklärt werden, ob eine Entzündung des Zahns 26 ursächlich für die Schmerzen sei. Der beklagte Schmerzort konnte klinisch nicht als beschwerdeverursachend verifiziert werden. Im Rahmen der Funktionsdiagnostik stellte sich ein Triggerpunkt am oberen Vorderrand des Musculus masseter superficialis links als primärer und ausstrahlender Schmerzort heraus. Dessen sehnig harte Verspannung konnte kausal auf eine Hyperbalance des Zahnpaars 27/37 zurückgeführt werden. Nach Ausgleich der okklusalen Interferenzen mittels direkter Kompositaufbauten, begleitender detonisierender Physiotherapie und einem Entspannungsprogramm wurde die Patientin binnen eines Zeitraums von fünf Wochen schmerzfrei.
Schlagwörter: CMD, kraniomandibuläre Dysfunktion, Projektionsschmerz, heterotoper Schmerz
Seiten: 239-248, Sprache: Englisch, DeutschHarth, UweIm Rahmen einer CMD-Behandlung kommt es häufig zu Lageveränderungen des Unterkiefers, die mit Okklusionsschienen stabilisiert werden. Die Übertragung der therapeutischen Unterkieferposition von der Schiene auf die Zahnreihen und damit auf eine durchzuführende Rekonstruktion stellt einen technisch schwierigen und anspruchsvollen Behandlungsschritt dar. Das in diesem Beitrag vorgestellte Behandlungskonzept lässt sich ohne großen instrumentellen Aufwand in jeder Zahnarztpraxis durchführen und gewährleistet eine sichere Übertragung der therapeutischen Unterkieferposition.
Schlagwörter: Positionierungsschiene, therapeutische Unterkieferposition, adhäsiv befestigte Kompositaufbauten