Sprache: DeutschHägewald, StefanEs ist zu erwarten, dass die heute vorhandenen Kenntnisse um die Wundheilungsvorgänge zu neuen Therapieformen führen werden, die wiederum in absehbarer Zeit Einzug in die Praxis finden werden. Im vorliegenden Übersichtsartikel werden daher die biologischen und zellulären Grundlagen beschrieben, die bei den Wundheilungsvorgängen nach parodontalchirurgischen Eingriffen eine Rolle spielen. Diese wesentlichen Mechanismen sind vor allem für das Verständnis der parodontalen Regeneration sowie im Hinblick auf die mögliche Anwendung und Optimierung von auf biologischen Zusammenhängen basierenden Therapien relevant. Der Artikel befasst sich zunächst mit den Basisbegriffen des zellulären Wachstums bzw. der Wundheilung und erläutert die Bedeutung der extrazellulären Matrix. Im Weiteren werden spezielle Gegebenheiten bei der parodontalen Wundheilung, inklusive der heute etablierten oder zukünftig zu erwartenden Maßnahmen zur Förderung der parodontalen Regeneration, erörtert.
Schlagwörter: Biologische Grundlagen, Entzündung, Wundheilung, extrazelluläre Matrix, parodontale Wundheilung, regenerative Verfahren
Sprache: DeutschMeier, Andreas R./Salvi, Giovanni E./Lang, Niklaus P.Die Therapie von Furkationsdefekten gehört aus folgenden Gründen zu den schwierigsten unter den zahnärztlichen Therapien: 1. Molaren, die am häufigsten Furkationsdefekte aufweisen, sind von großer strategischer Bedeutung. 2. Die wissenschaftliche Literatur erlaubt keine genau definierte Behandlungsstrategie. 3. Die meisten Behandlungen sind sowohl technisch als auch chirurgisch komplex und verlangen meist einen großen finanziellen Aufwand. Unter Berücksichtigung der Behandlungsmodalitäten muss der Behandler den Schweregrad der zu behandelnden Läsion evaluieren und einen objektiven, umfassenden Behandlungsplan erstellen. Der Zahnarzt muss richtig einschätzen können, ob er eine notwendige Therapieart selbst durchführen kann. Des Weiteren sollte in einer Praxis, in der operiert wird, eine adäquate Infrastruktur vorhanden sein. Schließlich darf auch das Kosten-Nutzen-Verhältnis für Patient und Zahnarzt nicht vernachlässigt werden.
Schlagwörter: Furkationsbefall, Furkationsdiagnostik, konservierende und resektive Furkationstherapie, Langzeitprognose
Sprache: DeutschSchmid, JürgObwohl der Patient nach einer komplexen parodontalen Sanierung lebenslang nachbetreut werden muss, sollte nicht von vornherein auf diesen Zeithorizont hin geplant werden. Große Enttäuschungen sowohl für den Patienten als auch für den behandelnden und nachbetreuenden Zahnarzt wären vorprogrammiert, wenn schon zu Behandlungsbeginn der Eindruck vermittelt werden würde, dass die Restauration nun bestimmt das ganze Leben lang hielte. Umgekehrt ist es manchmal erstaunlich, wie parodontale Situationen, die sich zu Behandlungsbeginn als beinahe hoffnungslos präsentieren, nach der Therapie über viele Jahre hinweg stabil bleiben können.
Schlagwörter: Parodontitis, Behandlungsplanung, Nachbetreuung, Langzeiterfolge, Risiken, Perioprothetik
Sprache: DeutschHartschen, Vera Juliane/Frentzen, MatthiasDas Vector®-System soll durch eine innovative Ultraschalltechnologie eine weniger schmerzhafte und besonders substanzschonende Parodontitistherapie ermöglichen. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Effekte dieses Systems zur konventionellen Ultraschall- und Handinstrumentation zu untersuchen. Dazu wurden 50 extrahierte und dekapitierte Zähne randomisiert in fünf Gruppen eingeteilt (n = 10) und die Wurzeloberflächen der Proben vor und nach der Bearbeitung durch Makroaufnahmen dokumentiert. Es erfolgten histologische und rasterelektronenmikroskopische Untersuchungen. Die deskriptive Analyse wurde mit dem Kruskall-Wallis-Test und Wilcoxon Signed Rank Test auf Signifikanz überprüft. Die Analyse der Makroaufnahmen ergab die vollständigste Konkremententfernung mit Handinstrumenten. Das konventionelle Ultraschallsystem zeigte eine effektivere Konkremententfernung als das Vector®-System. Die rasterelektronenmikroskopische Untersuchung der mit Handinstrumenten bearbeiteten Oberfläche war durch Bearbeitungsspuren in Form von Schuppen und Riefen charakterisiert. Die konventionelle Ultraschallinstrumentierung hinterließ keine einheitliche Oberflächenstrukturierung. Die Behandlung mit dem neuen Ultraschallsystem in der Kombination der geraden Sonde und der Polierflüssigkeit kann als zahnhartsubstanzschonend, aber weniger vollständig in Bezug auf die Konkremententfernung eingestuft werden.
Schlagwörter: Ultraschallinstrumente, Kürettage, Wurzelglättung, Parodontitistherapie, REM
Sprache: DeutschHeinz, Bernd/Arjomand-Kermanie, MehrdadKariesfreie Zähne und eine gesund wirkende marginale Gingiva mit allenfalls geringen Anzeichen einer Gingivitis verführen allzu leicht dazu, jedwede Form einer Parodontaldiagnostik zu unterlassen. Dabei sollte jeder Zahnarzt wissen, dass auch jugendliche Patienten parodontal schwer erkrankt sein können. So beträgt die Inzidenz für eine diagnostizierte juvenile Parodontitis (LJP) immerhin 0,2 bis 0,5 %. Es ist allerdings zu vermuten, dass der tatsächliche Wert der Morbidität weitaus höher ist. Wird diese Erkrankung nicht erkannt und behandelt, so entwickelt sich daraus das Bild einer rasch fortschreitenden Parodontitis (RPP). Diese hat eine Inzidenz von 8 %. Daher ist es hoch wahrscheinlich, dass ein Teil dieser 8 % RPP-Patienten ehemalige, nicht erkannte LJP-Fälle sind. Es liegt ausschließlich in der Verantwortung der zahnärztlichen Behandler, junge Menschen vor derart dramatischen parodontalen Erkrankungen wie im folgenden Fall zu bewahren.
Schlagwörter: Juvenile Parodontitis, rasch fortschreitende Parodontitis, Kompositschienung, regenerative Parodontaltherapie mit dem Schmelzmatrix-Protein Emdogain®