Ziel: Ziel dieser Studie war es, die Genauigkeit von Intraoralscans eines Zahnmodells für vier verschiedene Situationen bezüglich der Präparationsgrenze (supragingival, epigingival, subgingival, subgingival mit Retraktionsfaden) zu vergleichen.
Material und Methode: Um klinische Bedingungen zu simulieren, wurden die Pfeilerzahnmodelle aus Keramik gefertigt. Zur Herstellung von transluzenter künstlicher Gingiva wurde ein transparentes kieferorthopädisches Silikon mit einem Farbstoff versetzt. Mithilfe eines Kontaktscanners wurde ein CAD-Referenzmodell gewonnen. Die Präparationsgrenzen der Pfeilerzahnpräparation wurden subgingival (0,5 mm apikal des Gingivarands), epigingival oder supragingival (0,5 mm koronal des Gingivarands) angelegt. Zusätzlich wurde unterhalb der subgingivalen Präparationsgrenze ein Retraktionsfaden im Sulkus platziert. Zwei Intraoralscanner (i500, Fa. Medit, bzw. EZIS PO, Fa. DDS, n = 20 pro Präparationsgrenzentyp) kamen zum Einsatz, um die CAD-Testmodelle zu generieren. Die Testmodelle wurden in einer 3-D-Analysesoftware mit dem Referenzmodell überlagert und analysiert. In der statistischen Auswertung wurde mittels einfaktorieller Varianzanalyse die Genauigkeiten für die vier Präparationsgrenzen-Situationen verglichen (α = 0,05). Für die Unterschiede zwischen den Gruppen erfolgte zudem eine Post-hoc-Analyse mit dem Tukey-HSD-Test.
Ergebnisse: Bezüglich der Genauigkeit der Intraoralscans fanden sich signifikante Unterschiede zwischen den Präparationsgrenzenniveaus (p < 0,001). Bei epi- und subgingivalen Präparationsgrenzen war die Genauigkeit gering. Der Einsatz von Retraktionsfäden verbesserte die Genauigkeit signifikant (p < 0,05). Zudem fanden sich signifikante Unterschiede zwischen den Intraoralscannern, von denen der i500 eine höhere Genauigkeit erreichte als der EZIS PO (p < 0,001).
Schlussfolgerung: Für klinisch ausreichend genaue (< 100 µm) Intraoralscans von Präparationsrändern ist eine supragingivale Lage der Präparationsgrenzen oder der Einsatz von Retraktionsfäden zu empfehlen.
Schlagwörter: Präparationsgrenze, Präparation, Intraoralscanner, Genauigkeit