Ziel: Ziel dieser Studie war es, die langfristige Prognose von Kurzimplantaten (5 – 6 mm) im atrophischen Unterkiefer-Seitenzahnbereich zu untersuchen.
Material und Methode: Eingeschlossen wurden 81 Patienten mit schwerer vertikaler Knochenatrophie im distalen Unterkiefer. Bei diesen Patienten wurden 248 Kurzimplantate (5 – 6 mm) in den unteren Seitenzahnregionen und 256 Implantate mit normaler Länge (> 10 mm) im Unterkiefer-Frontzahnbereich eingesetzt. Bei Nachuntersuchungen nach 1 Jahr und nach 5 Jahren (58 ± 7 Monate) wurden das Implantat- und Restaurationsversagen sowie die kumulative Überlebensrate bestimmt.
Ergebnisse: Der mittlere Knochenverlust 1 Jahr nach der Implantatbelastung lag an den Kurzimplantaten bei 0,74 mm und an den mehr als 10 mm langen Implantaten bei 0,72 mm. Fünf Jahre nach der Implantatbelastung war der Wert auf 1,27 mm an den Kurzimplantaten bzw. auf 1,31 mm an den mehr als 10 mm langen Implantaten gestiegen. Von den 248 Kurzimplantaten (5 – 6 mm) gingen 6 verloren: 4 infolge von Periimplantitis, 2 aufgrund von ausbleibender Osseointegration (frühe Abstoßung). Fünf der 256 über 10 mm langen Implantate versagten, davon 3 infolge von Periimplantitis, 2 aufgrund von ausbleibender Osseointegration (frühe Abstoßung). Die kumulative Überlebensrate nach 5 Jahren (58 ± 7 Monate Nachbeobachtung) betrug für die Kurzimplantate 97,8 %, für die längeren Implantate 98,1 %. Die kumulative prothetische Überlebensrate lag bei 98,2 %.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass die Prognose von Kurzimplantaten im atrophischen Unterkiefer-Seitenzahnbereich günstig und ihr Einsatz als prothetische Pfeiler sinnvoll ist.
Schlagwörter: atrophischer Unterkiefer, Kurzimplantate, prothetische Rehabilitation, Unterkiefer-Seitenzahnbereich