WissenschaftSeiten: 224-234, Sprache: DeutschRentschler, Maria / Rudolph, Heike / Luthardt, RalphRaSDA — 15-Jahres-Ergebnisse der multizentrischen klinischen Studie zur verkürzten Zahnreihe (Randomized Shortened Dental Arch Study)Hintergrund: Zur Behandlung von Patienten und Patientinnen mit verkürzter Zahnreihe (shortened dental arch, SDA) sind nur wenige Langzeitstudien verfügbar. Ziel: Das Ziel dieser Studie war es, den langfristigen Erfolg von zwei unterschiedlichen Behandlungskonzepten zu analysieren. Methoden: Patienten im Alter über 35 Jahre mit fehlenden Molaren in einem Kiefer und mindestens den Eckzähnen sowie einem Prämolaren auf beiden Seiten waren geeignet. In der Gruppe mit geschiebeverankerten abnehmbaren Teilprothesen (removable denture, partial, RDP) (N = 81) wurden Molaren und fehlende zweite Prämolaren durch Prothesenzähne ersetzt. In der SDA-Gruppe (N = 71) endete die Zahnreihe mit dem zweiten Prämolaren, der vorhanden sein oder durch eine festsitzende Restauration (Freiendbrücke) ersetzt werden musste. Nachuntersuchungen wurden über 15 Jahre durchgeführt. Ergebnisse: Die Hälfte der Patienten zeigte einen unveränderten prothetischen Status, der mehr als 10 Jahre lang völlig unbeeinträchtigt von Komplikationen blieb. Eine Analyse von 4 definierten Ausfallkategorien erfolgte mittels Kaplan-Meier-Überlebensraten (Erfolgsanalysen). Die ereignisfreien Erfolgsraten für moderates oder extensives Versagen schlossen einen Verlust der per Protokoll festgelegten prothetischen Versorgung ein. Die jeweiligen Überlebensraten fielen, im Laufe der Zeit fast linear, in der RDP-Gruppe nach 14,2 Jahren und in der SDA-Gruppe nach 14,3 Jahren auf unter 50 %. In keiner der Analysen wurde ein signifikanter Gruppenunterschied festgestellt. Schlussfolgerungen: Grundsätzlich konnte kein relevanter Unterschied zwischen beiden Therapieoptionen festgestellt werden; insbesondere wurde kein Beweis für die Unterlegenheit der verkürzten Zahnreihe in Bezug auf weiteren Zahnverlust gefunden. Die Ergebnisse stützen das Konzept der verkürzten Zahnreihe weiter. Sowohl der herausnehmbare Zahnersatz als auch die verkürzte Zahnreihe sind valide Behandlungsoptionen. Vor dem Hintergrund der Erkenntnisse der RaSDA-Studie sollte hinsichtlich der Entscheidung „Molarenersatz ja oder nein“ vor allem die Präferenz der Patienten Beachtung finden.
Schlagwörter: Behandlungsergebnis, geschiebeverankerte Prothesen, Molarenersatz, Überleben der Pfeilerzähne, verkürzte Zahnreihe, Versagen der Zahnersatzbehandlung, Zahnverlust
WissenschaftSeiten: 236-247, Sprache: DeutschPloner, Evelyn / Rudolph, Heike / Luthardt, RalphRaSDA — 15-Jahres-Ergebnisse der multizentrischen klinischen Studie zur verkürzten Zahnreihe (Randomized Shortened Dental Arch Study)Hintergrund: Zur Behandlung von Patienten und Patientinnen mit verkürzter Zahnreihe (shortened dental arch, SDA) sind nur wenige Langzeitstudien verfügbar. Im Rahmen einer randomisierten multizentrischen klinischen Studie wurden neben der Hauptzielgröße „Zahnverlust“ parodontologische Aspekte untersucht. Ziel: Gibt es Unterschiede hinsichtlich der parodontalen Gesundheit im Verlauf von 5 und 10 Jahren zwischen den beiden Studiengruppen mit und ohne Molarenersatz? Methoden: Patienten im Alter über 35 Jahre mit fehlenden Molaren in einem Kiefer und mindestens den Eckzähnen sowie einem Prämolaren auf beiden Seiten waren geeignet. In der Gruppe mit geschiebeverankerten abnehmbaren Teilprothesen (removable denture, partial, RDP) (N = 81) wurden Molaren und fehlende zweite Prämolaren durch Prothesenzähne ersetzt. In der SDA-Gruppe (N = 71) endete die Zahnreihe mit dem zweiten Prämolaren, der vorhanden sein oder durch eine festsitzende Restauration (Freiendbrücke) ersetzt werden musste. Nachuntersuchungen wurden über 15 Jahre durchgeführt. Für die Beurteilung der parodontalen Gesundheit wurden der Plaqueindex nach Silness und Löe, die Taschensondierungstiefen, der vertikale klinische Attachmentverlust und die Blutung auf Sondierung erfasst. Ergebnisse: Für die endständigen Zähne wurden geringe, aber signifikante Unterschiede für den Plaqueindex nach Silness und Löe, den vertikalen klinischen Attachmentverlust, Taschensondierungstiefen und BOP zwischen den Gruppen festgestellt. Die kleinen, aber entscheidenden Unterschiede zeigten – zumindest zum Zeitpunkt dieser 5-Jahres-Nachuntersuchung – einen ungünstigeren Verlauf in der Prothesengruppe. Die linearen Regressionsanalysen unter dem Gesichtspunkt „Zeitpunkt“ und „Behandlung“ ergaben signifikante Unterschiede bei den herausnehmbaren Versorgungen. Es wurden in der Gruppe der herausnehmbaren Versorgungen in jeweils allen Analysen signifikant höhere Plaqueraten festgestellt, was jedoch keinen Einfluss auf die Überlebensraten hatte. Schlussfolgerungen: Aufgrund der zahlreichen parodontologischen Parameter war mit zunehmender Studiendauer die Fallzahl nicht mehr ausreichend, um jenseits der 10-Jahres-Nachuntersuchungen noch aussagekräftige Ergebnisse hinsichtlich der parodontologischen Aspekte zu erhalten. Der Einfluss des prothetischen Versorgungskonzepts in Bezug auf erhöhte Werte für Blutung auf Sondierung und Plaqueindex nach Silness und Löe konnte belegt werden, mit besseren Ergebnissen für das Konzept der verkürzten Zahnreihe. Dennoch besitzt das Konzept der verkürzten Zahnreihe keine signifikanten Vorteile hinsichtlich des Auftretens weiteren Zahnverlusts oder des Überlebens der ursprünglichen Versorgung.
Schlagwörter: Blutung auf Sondierung, geschiebeverankerte Prothesen, Molarenersatz, parodontale Gesundheit, Plaqueindex, Taschentiefen, verkürzte Zahnreihe, vertikaler Attachmentverlust
WissenschaftSeiten: 248-256, Sprache: DeutschBauder, Charlotte / Rudolph, Heike / Luthardt, RalphRaSDA — 15-Jahres-Ergebnisse der multizentrischen klinischen Studie zur verkürzten Zahnreihe (Randomized Shortened Dental Arch Study)Hintergrund: Zur Behandlung von Patienten und Patientinnen mit verkürzter Zahnreihe (shortened dental arch, SDA) sind nur wenige Langzeitstudien verfügbar. Im Rahmen einer randomisierten multizentrischen klinischen Studie wurde neben der Hauptzielgröße „Zahnverlust“ der prothetische Nachsorgeaufwand analysiert. Ziel: Prüfung der Hypothese, dass sich die Nachbehandlung bei den beiden Versorgungskonzepten (abnehmbarer Zahnersatz zum Ersatz der Molaren oder verkürzte Zahnreihe) über einen 5-Jahres-Zeitraum unterscheidet. Methoden: Es wurden 215 Patienten in die Studie eingeschlossen. Voraussetzung für die Teilnahme an der Studie war ein Zahnstatus, bei dem in einem Kiefer alle Molaren fehlten. In der Gruppe mit geschiebeverankerten abnehmbaren Teilprothesen (removable denture, partial, RDP) (N = 81) wurden Molaren und fehlende zweite Prämolaren durch Prothesenzähne ersetzt. In der SDA-Gruppe (N = 71) endete die Zahnreihe mit dem zweiten Prämolaren, der vorhanden sein oder durch eine festsitzende Restauration (Freiendbrücke) ersetzt werden musste. Alle Daten zu den Wiederbehandlungen wurden entweder als „präventiv“, „biologisch“ oder „technisch“ kategorisiert, und für die qualitativen Analysen wurden die Daten nach Schweregrad klassifiziert, wobei zwischen „minimal“, „moderat“ und „extensiv“ unterschieden wurde. Ergebnisse: Durchschnittlich stellten sich Patienten aus der Gruppe des abnehmbaren Zahnersatzes (RDP) 1,4-mal aus präventiven Gründen und 2,1-mal aus biologischen oder technischen Gründen vor. Patienten aus der SDA Gruppe stellten sich 2,2-mal aus präventiven Gründen, 2,3-mal aus biologischen Gründen und 0,5-mal aus technischen Gründen vor. Nachbehandlungen aus technischen Gründen mussten bei Patienten aus der RDP-Gruppe deutlich häufiger durchgeführt werden als bei Patienten der SDA-Gruppe (24 % zu 8 %, p = 0,010). Schlussfolgerungen: Bei den Nachbehandlungen aus biologischen Gründen konnte kein signifikanter Unterschied hinsichtlich der Zahl der Sitzungen zwischen den beiden Gruppen festgestellt werden. Die Zahl der notwendigen Nachbehandlungen aus technischen Gründen war bei abnehmbaren Arbeiten signifikant größer. Der Aufwand der Behandlung veränderte sich mit zunehmender Tragezeit in beiden Gruppen. Die Notwendigkeit ausgedehnter Nachbehandlung in den ersten 5 Jahren nach Eingliederung unterschied sich zwischen festsitzendem Zahnersatz, der verkürzten Zahnreihe, und abnehmbarem Zahnersatz, den Futter-Geschiebe-Prothesen zum Molarenersatz, nur geringfügig.
Schlagwörter: biologische Komplikation, geschiebeverankerte Prothesen, Molarenersatz, Prävention, prothetischer Nachsorgeaufwand, technische Komplikation, verkürzte Zahnreihe
WissenschaftSeiten: 258-264, Sprache: DeutschGhambaryan, Naira / Jilavyan, Ashot / Khachatryan, Gagik / Mathevosyan, Davit / Tunyan, Gekham / Hakobyan, GagikZiel: Ziel dieser Studie war es, die langfristige Prognose von Kurzimplantaten (5 – 6 mm) im atrophischen Unterkiefer-Seitenzahnbereich zu untersuchen. Material und Methode: Eingeschlossen wurden 81 Patienten mit schwerer vertikaler Knochenatrophie im distalen Unterkiefer. Bei diesen Patienten wurden 248 Kurzimplantate (5 – 6 mm) in den unteren Seitenzahnregionen und 256 Implantate mit normaler Länge (> 10 mm) im Unterkiefer-Frontzahnbereich eingesetzt. Bei Nachuntersuchungen nach 1 Jahr und nach 5 Jahren (58 ± 7 Monate) wurden das Implantat- und Restaurationsversagen sowie die kumulative Überlebensrate bestimmt. Ergebnisse: Der mittlere Knochenverlust 1 Jahr nach der Implantatbelastung lag an den Kurzimplantaten bei 0,74 mm und an den mehr als 10 mm langen Implantaten bei 0,72 mm. Fünf Jahre nach der Implantatbelastung war der Wert auf 1,27 mm an den Kurzimplantaten bzw. auf 1,31 mm an den mehr als 10 mm langen Implantaten gestiegen. Von den 248 Kurzimplantaten (5 – 6 mm) gingen 6 verloren: 4 infolge von Periimplantitis, 2 aufgrund von ausbleibender Osseointegration (frühe Abstoßung). Fünf der 256 über 10 mm langen Implantate versagten, davon 3 infolge von Periimplantitis, 2 aufgrund von ausbleibender Osseointegration (frühe Abstoßung). Die kumulative Überlebensrate nach 5 Jahren (58 ± 7 Monate Nachbeobachtung) betrug für die Kurzimplantate 97,8 %, für die längeren Implantate 98,1 %. Die kumulative prothetische Überlebensrate lag bei 98,2 %. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass die Prognose von Kurzimplantaten im atrophischen Unterkiefer-Seitenzahnbereich günstig und ihr Einsatz als prothetische Pfeiler sinnvoll ist.
Schlagwörter: atrophischer Unterkiefer, Kurzimplantate, prothetische Rehabilitation, Unterkiefer-Seitenzahnbereich