Der interessante FallSprache: DeutschDeschner, JamesBei der Behandlung insbesondere von jungen Patienten, die an einer Parodontitis erkrankt sind, gilt es abzuwägen, inwiefern der Nutzen eines gewählten parodontalen Therapieverfahrens in einem akzeptablen Verhältnis zu einer möglichen Beeinträchtigung der Ästhetik steht. Die Entscheidung für ein einzelnes Verfahren in einer bestimmten Region hängt zudem von zahlreichen weiteren Faktoren ab, z. B. von der Therapieerfahrung auf Seiten des Behandlers und den Risikofaktoren auf Seiten des Patienten. In dem Fallbericht einer 29-jährigen Patientin wird gezeigt, wie es trotz einer minimalinvasiven Vorgehensweise (geschlossene Kürettage statt operativer Verfahren in der Oberkieferfront,
sulkuläre statt paramarginaler Schnittführung bei offener Kürettage im Seitenzahnbereich, Verzicht auf Wurzelamputationen bei Furkationsgrad II im Oberkiefer) gelang, die parodontale Destruktion aufzuhalten, ohne dadurch gleichzeitig eine ästhetische Beeinträchtigung, eine vermehrte Hypersensibilität sowie einen endodontischen und restaurativen Behandlungsbedarf hervorzurufen.
Schlagwörter: Offene Kürettage, geschlossene Kürettage, Ästhetik, Furkationsbeteiligung, Antibiose
Oralchirurgie / Orale MedizinSprache: DeutschHenkel, Kai-Olaf / Mueller, Silke Cornelia / Hehl, Eva Maria / Härtel, Joachim / Gundlach, Karsten / Drewelow, BerndDie perioperative antibakterielle Prophylaxe ist für Risikopatienten bei ausgedehnten intraoralen Operationen indiziert, da prinzipiell jede intraorale Wunde kontaminiert ist. Als Risikopatienten sind Patienten mit einer eingeschränkten körpereigenen antibakteriellen Abwehr anzusehen. Diese "Abwehrschwäche" kann u. a. Folge einer Stoffwechsel- erkrankung (z. B. Diabetes mellitus), einer schweren Herz-Kreislauf-Erkrankung, einer immunsuppressiven Therapie nach einer Organtransplantation, einer zytostatischen Chemotherapie oder einer HIV-Infektion sein. Ausgedehnte intraorale Operationen sind Eingriffe, die zu einer großflächigen Eröffnung der Spongiosaräume des Unterkiefers bzw. einer Eröffnung der Kiefer- und/oder Nasenhaupthöhle führen oder länger als 1 Stunde andauern. Ziel dieser Untersuchung war die Analyse der zeitabhängigen Verteilung von Clindamycin in den für den Zahnarzt relevanten Kompartimenten. Für die randomisierte
prospektive Studie standen Proben des Blutplasmas, der Kaumuskulatur, der Mundschleimhaut, der Gesichtshaut, des Fettgewebes und des Knochens von 32 Probanden zur Verfügung. Den Probanden wurden nach der Narkoseeinleitung jeweils 600 mg Clindamycin intravenös appliziert. Die Untersuchungsergebnisse belegen, dass Clindamycin aus pharmakokinetischer Sicht für die perioperative antibakterielle Prophylaxe bei intraoralen Eingriffen geeignet ist. Das Antibiotikum sollte mindestens 15 Minuten vor Beginn des operativen Eingriffs in hoher Dosis, d. h. 600 mg intravenös bei Erwachsenen, gegeben werden. Wenn eine orale Applikationsform gewählt wird, sollte mit der Prophylaxe
2 Stunden vor der Operation begonnen werden. Eine Nachdosierung ist in den ersten 4 Stunden nicht nötig.
Schlagwörter: Infektion, Infektionsprophylaxe, Antibiotika, Clindamycin
ZahnerhaltungSprache: DeutschWicht, Michael J. / Haak, RainerDie Schonung gesunder Zahnhartsubstanz steht heutzutage im Vordergrund einer modernen Kavitätenpräparation. Nicht zuletzt ermöglichten die Fortschritte auf dem Gebiet der Adhäsivtechnik das Belassen unterminierten, aber kariesfreien Schmelzes und dessen Einbeziehen in die Restauration. Die Tunnelpräparation ist trotz ihres substanzschonenden Vorgehens eine kontrovers diskutierte Methode bei der Versorgung okklusionstragender Defekte. Die vorliegende Übersicht erläutert die Vor- und Nachteile dieser Technik unter besonderer Berücksichtigung des eingeschränkten Indikationsbereiches.
Schlagwörter: Tunnelpräparation, minimalinvasive Verfahren, Klasse-II-Kavitäten, Nachbarzahnverletzung, Adhäsivtechnik, Glasionomerzemente
ProthetikSprache: DeutschHuber, Hans PeterSowohl bei der Herstellung und Einlagerung von Totalprothesen als auch durch protheseninduzierte Veränderungen des Prothesenlagers entstehen okklusale Fehler, die Um- und Abbauvorgänge im Prothesenlager auslösen. Der nachlassende Prothesenhalt, die instabil werdende Zahnaufstellung und die Verminderung der Vertikaldimension bilden einen Circulus vitiosus, der bis zur Prothesenunfähigkeit führt. Werkstoff- und einlagerungsbedingte okklusale Fehler lassen sich durch drei aufeinander folgende Remontagen beseitigen. Das Ausmaß tragebedingter Fehler wird durch regelmäßige Nachkontrollen klein gehalten. Nach ca. 7 Jahren ist die Erneuerung der Totalprothese unumgänglich.
Schlagwörter: Totalprothese, Prothesenlager, Remontage, Recall
Kinderzahnheilkunde und KieferorthopädieSprache: DeutschDiab, Mai / ElBadrawy, Hossam E.Luxationsverletzungen der Schneidezähne unter Einschluss von Verlagerungen infolge des Intrusionstraumas kommen im Milchgebiss sehr häufig vor. Intrusionsverletzungen ziehen Schädigungen der Pulpa und des Zahnhalteapparates, unter Umständen auch Frakturen des Alveolarfortsatzknochens nach sich. Das Pulpagewebe des intrudierten Zahnes erleidet durch den Stoß einen schweren Schock, dessen Folgeschäden später von einer leichten Verfärbung des Zahnes bis hin zu einer Pulpanekrose und einer Infektion reichen können. Eine Auflösung des Pulpagewebes führt zu einer Entzündung des periapikalen Zahnhalteapparates, was wiederum Entwicklungsstörungen der Anlage des nachfolgenden bleibenden Zahnes zur Folge haben kann. Außerdem kann eine schwere Verletzung des Zahnhalteapparates durch diese Intrusion zur Ankylose des Milchschneidezahnes und danach zur Verzögerung des Durchbruchs oder zum Durchbruch des bleibenden Nachfolgers am falschen Ort führen. Dieser Beitrag zeigt die möglichen Folgeschäden nach einer traumatischen Intrusion der Schneidezähne der ersten Dentition auf.
Schlagwörter: Verfärbung, Intrusion, Milchzahn, Pulpanekrose, Folgeschäden, Zahntrauma
Röntgenologie und FotografieSprache: DeutschHeiland, Max / Tietke, Marc / Vesper, Meikel / Friedrich, Reinhard E. / Schmelzle, RainerDas Plasmozytom ist ein maligner Tumor, der durch die klinische Trias einer Plasmozytose im Knochenmark, lytischer Knochenläsionen und eines Myelom-Gradienten im Serum und/oder Urin gekennzeichnet ist. Manifestationen dieser Erkrankungen im Kieferbereich werden bei bis zu einem Drittel der Patienten gefunden und stellen daher eine wichtige Differenzialdiagnose röntgenologisch festgestellter lytischer Knochenläsionen dar. Des Weiteren ist das Plasmozytom wegen möglicher Störungen der Blutgerinnung für die Planung dentoalveolärer Eingriffe von erheblicher Bedeutung. Anhand eines fortgeschrittenen Krankheitsbildes werden die röntgenologischen Befunde im Gesichtsschädel und die allgemeinen Charakteristika dieser Erkrankung dargestellt..
Schlagwörter: Plasmozytom, multiples Myelom, Osteolyse, Schrotschussschädel
Zahnheilkunde allgemeinSprache: DeutschJohnson, Lynn A. / Schleyer, TitusDie weite Verbreitung von Computern und die Markteinführung hoch entwickelter Hilfsmittel für die Softwareentwicklung haben dazu geführt, dass zahnmedizinische Lernsoftware in großer Zahl angeboten wird. Die Qualität dieser Produkte schwankt beträchtlich. Die Arbeitsgruppe 5 des "Standards Committee for Dental Informatics" (Normenausschuss für Informatik in der Zahnmedizin) hat erste Richtlinien veröffentlicht, die Kursentwicklern helfen sollen, Lehrmaterialien von hoher Qualität zu erstellen. Diese Richtlinien sollen in Zukunft zu Normen weiterentwickelt werden. Der vorliegende Beitrag stellt die Richtlinien summarisch vor und betrachtet weitere mögliche Maßnahmen, die ergriffen werden können, wenn die Normen verabschiedet sind.
Schlagwörter: Computergestütztes Lernen, zahnmedizinische Weiterbildung, Zahnmedizin, Evaluierung, Normen
Zahnheilkunde allgemeinSprache: DeutschRoulet, Jean-FrançoisDem zunehmenden wirtschaftlichen Druck in der Zahnarztpraxis muss durch effiziente und zeitsparende Behandlungsweisen begegnet werden. Der standardisierte Präparationssatz SPR plus Set 4328 ist ein Beitrag hierzu. Er wurde mit dem Ziel entwickelt, mit einem Minimum an Instrumenten alle Präparationen für die Füllungstherapie zu ermöglichen. Durch die Vereinheitlichung und Vereinfachung des Instrumentariums in diesem Satz wird die Arbeit der Zahnarzthelferin deutlich übersichtlicher und somit einfacher. Der Artikel stellt die einzelnen Elemente des Satzes vor, gibt Präparationsempfehlungen und zeigt Anwendungsbeispiele.
Schlagwörter: Füllungstherapie, Präparation, Kavitätenpräparation, rotierende Instrumente, Präparationssatz