Oralchirurgie / Orale MedizinSprache: DeutschSchürmann, RalphFolgt man der aktuellen Literatur, so muss der Verschluss einer länger bestehenden Mund-Antrum-Verbindung (MAV) gemeinsam mit einer chirurgischen Kieferhöhlensanierung vorgenommen werden. Ziel der hier vorgestellten Untersuchung war es, eine weniger invasive Methode zu überprüfen. Bei 19 Patienten mit MAV und chronischer Sinusitis maxillaris wurden als alternative Behandlungsmethode der isolierte Verschluss der MAV mit den üblichen Methoden und eine Drainage der betroffenen Kieferhöhle von endonasal durchgeführt. In einer Kontrollgruppe wurden 24 Patienten mittels funktioneller Kieferhöhlenrevision und plastischer Deckung behandelt. Sowohl in der Kontrollgruppe als auch in der Versuchsgruppe konnte die MAV dauerhaft verschlossen werden. Im Beobachtungszeitraum von 6 Monaten trat kein Rezidiv der Sinusitis auf. In Anbetracht dieser Ergebnisse erhebt sich die Frage, ob die bisher übliche Behandlungsmethode wirklich gerechtfertigt ist. Die endonasale Drainage führt zu vergleichbaren Ergebnissen und ist weniger invasiv.
Schlagwörter: Mund-Antrum-Verbindung, Sinusitis maxillaris, plastische Deckung, oroantrale Fistel
ZahnerhaltungSprache: DeutschHarders, Jan-W.Dem Praktiker wird eine Systematik an die Hand gegeben, die es erlaubt, mit einfachen Mitteln eine funktionell und ästhetisch anspruchsvolle Kompositrestauration zu schaffen. Der Beitrag ist in zwei Teile gegliedert. Teil 1 beschäftigt sich mit den Grundlagen der Kompositrestauration und erläutert u. a. die Präparation, die Gewebskonditionierung, die Materialanforderungen und die Restauration einer Klasse-I-Kavität mit der Inkrementschichttechnik am Beispiel eines oberen Molaren. Die verwendeten Materialien und Instrumente werden dabei beschrieben. Teil 2 behandelt die Restauration von Klasse-II-Kavitäten, wobei ausführlich auf die Zentripetalschichttechnik eingegangen wird. Da der Wahl des verwendeten Matrizensystems eine herausragende Bedeutung zukommt, werden zwei gängige, auf dem Markt befindliche Matrizensysteme miteinander verglichen. Während Teil 1 sich insbesondere dem Aufbau einer stilisierten Okklusionsfläche widmet, wird in Teil 2 zusätzlich demonstriert, wie mit der modifizierten Inkrementschichttechnik eine Okklusionsfläche nach gnathologischen Kriterien gestaltet werden kann. Eine abschließende Betrachtung der Liquidation zeigt eine Möglichkeit, sich den entstandenen Arbeitsaufwand entsprechend honorieren zu lassen.
Schlagwörter: Komposit, Inkrementschichttechnik, Zentripetalschichttechnik, Farbauswahl, Matrizensysteme
ProthetikSprache: DeutschLang, Reinhold/Rosentritt, Martin/Handel, GerhardDie Anfertigung von temporären Versorgungen ist ein unentbehrlicher Behandlungsschritt bei der Herstellung von definitivem Zahnersatz. Aufgabe einer temporären Versorgung ist es, die entstandene Dentinwunde effektiv und pulpenverträglich zu schützen und die beschliffenen Zähne in ihrer Stellung zu fixieren. Die Interimsversorgung dient bei ästhetischen, phonetischen und kaufunktionellen Umstellungen auch der Diagnostik und prognostischen Bewertung des geplanten definitiven Zahnersatzes. Für die Anwendung in der Praxis ist dabei neben Stabilität, Passgenauigkeit mit exaktem Randschluss sowie Biokompatibilität eine wirtschaftliche und einfache Verarbeitung von ausschlaggebender Bedeutung. Neuere provisorische Kronen- und Brückenmaterialien auf Bis-Acryl-Komposit-Basis stellen diesbezüglich das Mittel der Wahl dar. Die korrekte Herstellung eines Provisoriums ist immer abhängig von den Kenntnissen über die Eigenschaften des verwendeten Materials und den dazugehörigen Verarbeitungshinweisen des Herstellers. Als Befestigungszement für provisorische Restaurationen werden standardmäßig Zinkoxid-Eugenol-Zemente oder eugenolfreie Zemente verwendet. Wird die spätere definitive Versorgung adhäsiv befestigt, sollten eugenolfreie Zemente zur Anwendung kommen, um die Polymerisation des Kompositzementes nicht zu behindern.
Schlagwörter: Direkte Provisorien, temporärer Zahnersatz, ästhetische Versorgung, provisorischer Zement
Kinderzahnheilkunde und KieferorthopädieSprache: DeutschWatted, Nezar/Nemcovsky, Carlos E.Bei der Behandlung erwachsener Patienten sieht sich der Kieferorthopäde häufig nicht nur mit der Problematik eines konservierend und prothetisch versorgten Gebisses, sondern in manchen Fällen auch mit lokalisierten bzw. generalisierten parodontalen Destruktionen und/oder marginalen Parodontitiden konfrontiert. Über die Notwendigkeit eines gesunden Parodontiums als Voraussetzung für orthodontische Zahnbewegungen besteht in der kieferorthopädischen Fachwelt keinerlei Zweifel, so dass bei entsprechenden Patienten eine sorgfältige parodontale Vorbehandlung zur Conditio sine qua non geworden ist. Je nach klinischer Situation stehen hierfür diverse Verfahren zur Verfügung. Diese reichen von der Beseitigung einer Parodontitis bis hin zu parodontalregenerativen Konzepten, z. B. der gesteuerten Geweberegeneration mit oder ohne Knochenaugmentation. Bei der Planung der anschließenden orthodontischen Maßnahmen hat der Kieferorthopäde nicht selten die Möglichkeit, dem erwachsenen Patienten einen prothetischen Ersatz zu ersparen bzw. die Zähne so zu verteilen, dass dieser besser möglich ist. Der vorliegende Beitrag beschreibt die kombinierte parodontalchirurgisch-kieferorthopädische Behandlung erwachsener Patienten, die anfänglich an einer Parodontitis marginalis profunda (adult periodontitis) litten und einer kieferorthopädischen Therapie zugeführt werden sollten. Es werden zwei Fälle vorgestellt, bei denen die parodontalen Knochendefekte chirurgisch mit Hilfe der gesteuerten Geweberegeneration versorgt wurden.
Schlagwörter: Attachment, Knochendefekt, gesteuerte Geweberegeneration, Verankerung, Restauration, Ästhetik
ParodontologieSprache: DeutschSchwarz, Frank / Sculean, AntonMit dem Er:YAG-Laser ist aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften ein effektives und zugleich schonendes Bearbeiten von Zahnhartsubstanz möglich. Er wurde erfolgreich bei der Kariestherapie, der Endodontie sowie der zahnärztlichen Chirurgie zum Einsatz gebracht. Zunehmend wird auch über positive Ergebnisse bei der Behandlung marginaler Parodontopathien berichtet. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die gegenwärtige Bedeutung des Er:YAG-Lasers im Bereich der nichtchirurgischen Parodontaltherapie.
Schlagwörter: Laser, nichtchirurgische Parodontaltherapie, Rasterelektronenmikroskopie, Wurzelzement, Dentin, Blutung auf Sondierung, klinischer Attachmentlevel
Röntgenologie und FotografieSprache: DeutschSeemann, RainerDie neue Röntgenverordnung sieht voraussichtlich alle 5 Jahre eine obligatorische Auffrischung des für den Strahlenschutz erforderlichen Fachkundenachweises vor. Um diese "Pflichtfortbildung" in standardisierter, qualitätsgesicherter Form im Sinne des Strahlenschutzes flächendeckend anbieten zu können, sollte das Potenzial der so genannten Neuen Medien genutzt werden.
Schlagwörter: Neue Röntgenverordnung, Fortbildung, neue Medien, interaktives Fernsehen (iTV)
InnovationenSprache: DeutschHelke, Bernd/Helke, Andreas/Franz, UdoObwohl die Mehrzahl der Zahnextraktionen problemlos verläuft, sind nicht wenige Extraktionen auch heute noch durch intraoperative Komplikationen und Heilungsstörungen belastet. Um diese zu verringern bzw. auszuschließen, das betroffene Hartgewebe zu schonen und die Zahnextraktion für Patient sowie Zahnarzt zu erleichtern, wurde eine neue biinstrumentelle Extraktionsmethode erarbeitet. Sie ermöglicht es, mit einem speziellen Hebeinstrument eine axial gerichtete Zugkraft erforderlicher Größe kontinuierlich auf den Zahn wirken zu lassen, durch zusätzliche Luxations- und Rotationsbewegungen die fraktionierte Trennung des Parodontalligaments zu beschleunigen und den Zahn längs seiner Achse minimaltraumatisch aus der Alveole zu entfernen. Die entwickelten, anatomisch angepassten Hebezangen sind an vorhandene Extraktionszangen ankoppelbar und können daher für alle Zähne im Gebiss verwendet werden. Die neue Methode ist einfach und logisch. Sie berücksichtigt die anatomischen sowie biomechanischen Gegebenheiten und ist nach ausführlichen Tests heute Behandlungsstandard in unserer Praxis.
Schlagwörter: Zahnextraktion, Hebeinstrumente, Extraktionskräfte, ZALEX-System