EditorialPages 1227, Language: GermanFrankenberger, RolandZahnerhaltungPages 1234-1243, Language: GermanFederlin, Marianne / Pfeiffer, Max / Kirschneck, ChristianIm Rahmen einer kieferorthopädischen Therapie können Formänderungen von Zähnen im Frontzahnbereich notwendig werden. Indikationen hierfür sind morphologisch-anatomische Besonderheiten, ein Missverhältnis von Zahn- und Kiefergröße, Fehlstellungen und Dysgnathien sowie Hypoplasien und Nichtanlagen. Die Formänderungen erfolgen unter Schonung gesunder Zahnhartsubstanz überwiegend als direkte Füllungsmaßnahme mittels der Komposit-Adhäsivtechnik. Sie stellen eine besondere Herausforderung im Kontext direkter adhäsiver Frontzahnrestaurationen dar. Dieser Beitrag ergänzt den Quintessenz-Beitrag von Kirschneck in dieser Ausgabe, in dem die kieferorthopädischen Aspekte im Hinblick auf das Management verbleibender Lücken beschrieben sind. Hier stehen die restaurativen Therapieziele und -optionen im Fokus und es werden neben Grundlagen, Vorgehensweisen und Fallbeispielen auch die in der Literatur verfügbaren Langzeiterfahrungen als Basis für eine ausführliche Patienteninformation diskutiert.
Keywords: Frontzahn-Formänderungen, Frontzahnästhetik, Lückenmanagement, restaurative Therapie, Evidenz
ProthetikPages 1246-1259, Language: GermanBorchard, RaphaelTief zerstörte Zähne und subgingivale Kavitäten stellen für jeden prothetisch tätigen Zahnarzt eine besondere Herausforderung dar. Subgingivale Präparationsränder verhindern eine präzise konventionelle Abformung und mehr noch einen präzisen digitalen Scan. Die prothetischen Ergebnisse sind entsprechend kompromissbehaftet und führen in der Folge regelmäßig zu parodontalen Entzündungen mit erhöhter Blutungsneigung, Einschränkungen der Hygienefähigkeit und Ästhetik, aber auch zu Sekundärkaries und Friktionsverlust. Dabei wird das Potenzial der verbliebenen Restsubstanz im Zeitalter der Implantologie häufig deutlich unterschätzt. Konsequent durchgeführte resektive Verfahren der plastischen Parodontalchirurgie ermöglichen den Erhalt natürlicher Zähne und tragen erheblich zur langfristigen Stabilität und Vereinfachung prothetischer Arbeiten bei. Die chirurgische Kronenverlängerung erfordert eine klare Zieldefinition, vollständige präoperative Analyse, kompromisslose Durchführung sowie eine erhebliche Lernkurve. In Kombination mit anderen Bereichen der Zahnheilkunde ermöglicht diese Art des chirurgischen Zahnerhaltes jedoch erstaunliche Möglichkeiten im synoptischen Therapiekonzept. Durch den erheblichen Retentionsgewinn können Restaurationsränder äquigingival angelegt und damit Präparation, Abformung und Randkontrolle erheblich erleichtert werden. Die optimierte Hygienefähigkeit und Ästhetik hat entscheidenden Einfluss auf die Langzeitprognose von Zahnersatz und Parodont.
Keywords: Chirurgische Kronenverlängerung, Perioprothetik, plastische Parodontalchirurgie, suprakrestales Attachment, chirurgischer Zahnerhalt, synoptisches Praxiskonzept
ImplantologiePages 1262-1271, Language: GermanWeber, Daniel / Aryobsei, Hassina / Mengel, ReinerErgebnisse einer retrospektiven LangzeitstudieDas Ziel dieser retrospektiven Studie war die Evaluation des Langzeiterfolges von Doppelkronenversorgungen auf Zähnen, hergestellt in studentischen Behandlungskursen. Weiterhin wurden die beeinflussenden Faktoren des Langzeiterfolges sowie Art und Anzahl anfallender Reparatur- und Nachsorgemaßnahmen während der Beobachtungszeit ermittelt. Die Studie basiert auf den Daten von 559 Patienten, die im Zeitraum von 1990 bis 2016 im Rahmen der studentischen Ausbildung (8. und 9. Fachsemester) mit 759 Doppelkronenversorgungen auf 2.145 Zähnen versorgt wurden. Die Überlebensrate der prothetischen Versorgungen und Pfeilerzähne wurde anhand der Kaplan-Meier-Analyse untersucht. Der Einfluss von Alter und Geschlecht des Patienten, Kieferlokalisation und Pfeileranzahl der Prothese sowie Topografie und endodontischer Zustand der Pfeilerzähne wurde mit dem Log-Rank-Test und der multivariablen Cox-Regression analysiert. Die in studentischen Behandlungskursen hergestellten Doppelkronenversorgungen wiesen eine gute Überlebensrate auf. Der Langzeiterfolg wurde vom Patientenalter und der Pfeileranzahl beeinflusst. Als Nachsorge- bzw. Reparaturmaßnahmen waren Druckstellenentfernungen, okklusale Korrekturen, indirekte Unterfütterungen sowie Rezementierungen gelöster Primärkronen am häufigsten.
Keywords: Doppelkronenversorgungen, Langzeitstudie, Studentenkurs
KinderzahnmedizinPages 1274-1285, Language: GermanSimon, Alexandra / Viergutz, GabrieleDie Versorgung unfallbedingter Zahnverletzungen bei Klein- und Vorschulkindern zählt zu den schwierigen Fällen in der täglichen Praxis. Nicht selten werden Zahnärzte dabei aufgrund fehlender Routine in der Diagnostik und Behandlung – insbesondere bei jüngeren und wenig kooperativen Kindern – vor eine große Herausforderung gestellt. Um das Risiko von Komplikationen am verletzten Milchzahn und am nachfolgenden bleibenden Zahn zu reduzieren, kommt der adäquaten Sofortversorgung akut verletzter Milchzähne eine besondere Bedeutung zu. Die Erstversorgung stellt häufig eine Kompromissfindung zwischen evidenzbasierter Therapie und durchführbarer Behandlung dar, um so den spezifischen Erfordernissen der Kinder gerecht werden zu können. Für die Behandlung von Milchzahntraumata gilt dabei ein schadensbegrenzendes und – wenn immer möglich – noninvasives Vorgehen. Oberste Priorität haben das effektive Schmerzmanagement und die Prävention von Zahnkeimschäden in der bleibenden Dentition.
Keywords: Frontzahntrauma, erste Dentition, Notfallversorgung, Behandlungsoptionen, Non-Compliance
KieferorthopädiePages 1288-1296, Language: GermanEigenwillig, Philipp / Jungbauer, Rebecca / Chhatwani, SachinDie Digitalisierung eröffnet vielfältige Möglichkeiten in der kieferorthopädischen Diagnostik und Therapie. Mithilfe von Modell- oder Intraoralscannern lassen sich die Kiefer des Patienten digital erfassen und in virtuelle Modelle umsetzen. In der kieferorthopädischen Diagnostik werden diese 3-D-Modelle zur Modellanalyse, zur Erstellung von diagnostischen Setups und zur Planung von kieferorthopädischen Apparaturen genutzt. Es können neben der virtuellen Bracket-Platzierung auch kieferorthopädische Miniimplantatpositionen unter Zuhilfenahme eines Fernröntgenseitenbildes (FRS) vorab digital geplant werden. Basierend auf einer virtuellen Planung können mittels CAD/CAM-Verfahren Bracket-Transfertrays oder Bohrschablonen erstellt werden, welche zur geführten Bracket-Platzierung oder Implantatpositionierung mit einhergehender klinischer Zeitersparnis und Präzision geeignet sind. Trotz der erweiterten Möglichkeiten durch digitale Technologien können diese lediglich als nützliche Unterstützung betrachtet werden, welche nur in der Hand des klinisch-praktisch versierten Kieferorthopäden Vorteile bringen, aber diesen nicht von der genuinen diagnostischen und therapeutischen ärztlichen Tätigkeit entbinden.
Keywords: Bracket-Position, Gaumenimplantat, CAD/CAM, digitaler Workflow, 3-D-Druck
KieferorthopädiePages 1298-1310, Language: GermanKirschneck, Christian / Federlin, MarianneDie Diagnose und Behandlung von Patienten und Patientinnen mit traumatischem Zahnverlust, Nichtanlage oder Hypoplasie von Zähnen, vor allem oberer Schneidezähne, ist in der zahnärztlichen bzw. kieferorthopädischen Praxis oftmals eine Herausforderung und erfordert neben der Beachtung zahlreicher differenzialtherapeutischer Überlegungen von Beginn an eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit und Abstimmung zwischen dem Kieferorthopäden und der restaurativ tätigen Zahnärztin, um ein optimales funktionelles und ästhetisch ansprechendes Therapieergebnis zu erreichen. Im folgenden Artikel werden daher aus kieferorthopädischer Sicht Richtlinien und Kriterien zur interdisziplinären Versorgung von Patienten mit hypoplastischen und aufgrund einer Nichtanlage oder eines Zahntraumas fehlenden Frontzähnen beschrieben, insbesondere im Hinblick auf das kieferorthopädische (Rest-)Lückenmanagement.
Keywords: Frontzahn-Formänderungen, Lückenöffnung, Lückenschluss, Lückenmanagement, kieferorthopädische Therapie
OralchirurgiePages 1312-1315, Language: GermanUnger, Silvan / Schiefersteiner, Mona / Stadlinger, BerndDie Fallberichte von Patienten mit oralen Symptomen bei bestätigter COVID-19-Infektion häufen sich. Überwiegend werden Geschmacksstörungen, ein trockener Mund, intraorale Ulzerationen, Schleimhautschwellungen sowie vergrößerte submandibuläre Speicheldrüsen und zervikale Lymphknoten beschrieben. Der genaue Pathomechanismus konnte bisher nicht geklärt werden. Es wurde jedoch berichtet, dass die medikamentöse Therapie einer akuten COVID-19-Infektion negative Auswirkungen auf die orale Gesundheit nehmen kann. Eine erhöhte Vigilanz bei der Abklärung vorbestehender oraler Erkrankungen wie z. B. eines oralen Lichen planuns oder einer Parodontitis sind geboten. Eine frühzeitige orale Untersuchung, Diagnose und Therapie können dazu beitragen, die COVID-19-bedingt auftretenden Symptome und das Ausmaß der Beschwerden zu reduzieren. Der vorliegende Fallbericht beschreibt faziale und orale Symptome eines 51-jährigen männlichen Patienten, die sich während und nach einer akuten COVID-19-Infektion entwickelten.
Keywords: COVID-19, orale Symptome, Stomatitis, Xerostomie
AlterszahnmedizinPages 1316-1323, Language: GermanSeifert, EberhardDie Dysphagie ist eine Schluckstörung mit Einschränkung der Nahrungsaufnahme, die mit dem Risiko einer Aspiration und einer nachfolgenden lebensbedrohlichen Pneumonie einhergehen kann. Risikogruppen für eine Dysphagie sind Patient/-innen nach Schlaganfall, Schädelhirntrauma, mit degenerativen neurologischen Erkrankungen und Kopf-Hals-Tumoren. Auch mit zunehmendem Lebensalter steigt das Risiko für eine Dysphagie. Die Symptomatik sowie die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten werden dargestellt. Hinweise auf eine Dysphagie in der zahnärztlichen Sprechstunde sind eine Heiserkeit („wet voice“), Residuen von Speisen in der Mundhöhle, eine mangelhafte Mundhygiene sowie häufiges Husten bei der Behandlung. Es wird aufgezeigt, was in der zahnärztlichen Routine beachtet werden sollte.
Keywords: Nahrungsaufnahmestörung, Schluckakt, Aspirationsgefahr, Risikofaktoren, Presbyphagie
Bildgebende VerfahrenPages 1324-1325, Language: GermanSchulze, DirkAtlasZahnmedizin allgemeinPages 1326-1327, Language: GermanDevigus, AlessandroZeitschriftenreferatePraxismanagementPages 1328-1330, Language: GermanWinzen, OlafAbrechnungPraxismanagementPages 1332, Language: GermanZurstraßen, ArnoRechtsfragenPraxismanagementPages 1334-1335, Language: GermanBischoff, Johannes G.Steuerrecht