Die Sofortbelastung von dentalen enossalen Implantaten entwickelte sich innerhalb der letzten 30 Jahre kontinuierlich weiter. Verschiedene Sofortbelastungskonzepte, welche zur Versorgung teilbezahnter sowie zahnloser Patienten sowohl festsitzend als auch herausnehmbar gestaltet wurden, zeigten sich statistisch erwiesen als überzeugende Versorgungsalternative. Eine prothetische Versorgung jenseits von individuell gefertigten Suprakonstruktionen, wie dem Steg, stellt die Versorgung mittels präfabrizierter teleskopierender Pfosten dar. In der vorliegenden Arbeit wird anhand von zwei retrospektiven Studien dieses Sofortbelastungskonzept für den zahnlosen Unterkiefer präsentiert. Die Auswertung mit der Bestimmung der Erfolgsrate nach den Albrektsson-Kriterien ergab bei Spätimplantation einen Wert von 95,16 % und bei Sofortimplantation und Belastung von 89,86 %. Nach Analyse der gesammelten Daten und der Diskussion ermittelter Werte mit bisher in der Literatur beschriebenen Sofortbelastungsstudien kann ein positives Fazit für das untersuchte Konzept erstellt werden. Vorteile sind die Konusverbindung, die Funktion der Prothese als Wundverband, eine Reduktion der Prothesenbasis, die unmittelbare Wiederherstellung von Kaufunktion sowie Ästhetik, der verkürzte Behandlungszeitraum, die optimale Hygienefähigkeit und Wirtschaftlichkeit sowie der hohe Patientenkomfort gerade bei älteren Patienten. Zusammenfassend lässt sich konstatieren, dass die Sofortbelastung dentaler enossaler Implantate mit präfabrizierten teleskopierenden Pfosten als ein erfolgreiches Behandlungskonzept mit hohen Erfolgsraten für den zahnlosen Unterkiefer angesehen werden kann.
Manuskripteingang: 25.10.2020, Annahme: 16.12.2020
Schlagwörter: Sofortbelastung, Unterkiefer, zahnlos