Ziel: Einteilige Keramikimplantate haben sich als klinisch erfolgreich erwiesen und zeigen hohe Überlebensraten. Die Biokompatibilität und Bioinertie von Keramiken verbunden mit dem Umstand, dass nur minimale Plaqueablagerungen auf diesen Materialien auftreten, bieten ästhetische Vorteile und rechtfertigen ihren Einsatz im Oberkieferfrontzahnbereich.
Material und Methode: Grundlage für die Analyse bildeten die Daten von Patienten, die herkömmliche zweiteilige Titanimplantate erhalten hatten. Anhand einer virtuellen Planung wurde ermittelt, ob der Einsatz einteiliger Keramikimplantate möglich gewesen wäre. Es wurden drei Gruppen für die Situationen Einzelzahnlücke (Gruppe A), Mehrzahnlücke, versorgt mit zwei Implantaten, (Gruppe B) und komplexe Versorgung mit mindestens drei Implantaten (Gruppe C) gebildet. Zusätzlich zu einer Machbarkeitsbewertung für einteilige Keramikimplantate wurden deren Zweckmäßigkeit sowie zusätzliche Maßnahmen, wie Augmentation und Veränderung der Implantatanzahl oder -Position, analysiert. Außerdem wurden die Werte für die Lage des virtuellen Zementspalts für alle betrachteten Fälle ausgewertet.
Ergebnisse: Ohne zusätzliche Maßnahmen hätten einteilige Keramikimplantate bei 97,9 % der Fälle in Gruppe A, 77,3 % der Fälle in Gruppe B und 59,1 % der Fälle in Gruppe C zum Einsatz kommen können. In Gruppe B wäre zudem in 18,2 % der Fälle durch eine zusätzliche Augmentation eine Versorgung mit Keramikimplantaten möglich gewesen. Von den komplexen Fällen (Gruppe C) hätten 18,2 % der Patienten behandelt werden können, wenn die Planung verändert oder eine Augmentation durchgeführt worden wäre oder Implantate mit anguliertem Abutment zur Verfügung gestanden hätten. Der Mittelwert für den tiefsten Punkt des Zementspalts war 2,9 mm subgingival (Standardabweichung 1,23, Spannweite 0,0–7,2 mm).
Schlussfolgerung: Einteilige Keramikimplantate können bei entsprechender Planung im Oberkiefer-Frontzahnbereich eingesetzt werden. Insbesondere bei Einzelzahnlücken lässt sich der ästhetische Vorteil der Keramik in dieser Gebissregion gut nutzen.
Schlagwörter: Dentalimplantat, Oberkiefer, einteiliges Implantat, Zirkonoxid, Keramikimplantat, digitale Behandlungssimulation