Ein rechtzeitiges Erkennen und korrektes Bewerten von Dysfunktionen ist wichtig, um den Verlauf restaurativer und/oder kieferorthopädischer Behandlungen nicht ungünstig zu beeinflussen und den Therapieablauf vorhersehbar zu gestalten. Als diagnostische Basis zur Bewertung von Leitsymptomen der kraniomandibulären Dysfunktion (CMD; Schmerz, Funktionseinschränkung und Kiefergelenkgeräusche) kommen die klinische Funktionsanalyse und ergänzende Techniken der manuellen Strukturanalyse zum Einsatz. Mit diesen Bewertungsoptionen können auffällige Symptome als Befunde beschrieben und folgerichtige Diagnosen abgeleitet werden. Anschließend ist es möglich, Therapieansätze einzuleiten oder bei Nichtbehandlungsbedarf Überbehandlungen zu vermeiden. Beide Diagnostikverfahren sind in der zahnärztlichen Praxis nach theoretischer und praktischer Schulung unkompliziert und ohne instrumentellen Aufwand umsetzbar.
Manuskripteingang: 08.02.2022, Manuskriptannahme: 01.03.2022
Schlagwörter: Kraniomandibuläre Dysfunktion (CMD), Myopathie, Arthropathie, Okklusopathie, klinische Funktionsanalyse, manuelle Strukturanalyse