Das Forschungsgebiet der künstlichen Intelligenz (KI) ist endgültig in der öffentlichen Wahrnehmung angekommen. Durch die Zusammenarbeit zwischen Informatik und Zahnmedizin wird ein großer Erkenntnisgewinn erwartet. Besonderes Potenzial besteht in der Vernetzung von allgemein- mit zahnmedizinischen Daten. Hierdurch können neue Einblicke in die Relevanz der oralen Gesundheit für den Gesamtorganismus gewonnen werden. Weitere interessante Forschungsfelder für KI in der Chirurgie entstehen für die radiologische und fotografische Bildgebung sowie die Diagnostik. In diesem Beitrag wird aufgezeigt, wie auf Basis von maschinellem Lernen („Machine learning“) klinische Gebiete wie z. B. die Diagnostik prämaligner und maligner Läsionen, die Diagnostik Medikamenten-assoziierter Kiefernekrosen, die Planung implantologischer Eingriffe und das zahnärztliche Röntgen verändert werden. Klinisch eröffnen sich zahlreiche Chancen zum Erkenntnisgewinn bzw. zur Therapieverbesserung. All diese möglichen Verbesserungen erleichtern die Arbeit der Zahnärzte und verbessern die Therapiequalität für die Patienten. Um die Akzeptanz dieser Methoden bei den Ärzten, insbesondere aber auch bei den Patienten zu fördern, sollten die neuen digitalen Techniken transparente und rational erklärbare Diagnose- und Therapieergebnisse liefern.
Manuskripteingang: 01.07.2022, Manuskriptannahme: 07.07.2022
Schlagwörter: Neuronale Netze, maschinelles Lernen, dentoalveoläre Chirurgie, Oralchirurgie, Radiologie, orale Medizin