OriginalarbeitSprache: DeutschZiel dieser Studie war die Bestimmung der Variabilität magnetresonanztomographischer Befunde bei gesunden Probanden. An 49 klinisch Gesunden wurden die Diskusposition sowie Formveränderungen von Kondylus und Diskus untersucht. Anhand von Aufnahmen in maximal geöffneter und maximal protrudierter Unterkieferposition wurde die Mobilität von Kondylus und Diskus bei diesen Bewegungen vermessen. Die Bestimmung der Diskusposition ergab bei 3/4 der Gelenke eine maximale Abweichung des Diskushinterrandes von 10° von der 12-Uhr-Position. Die Kondylusform zeigte eine große Variabilität, wobei geringe (37 %) und starke Abflachungen (9 %) sowie geringe Randzackenbildungen (13%) am häufigsten auftraten. Dagegen wiesen 80 % der Disci eine ideale bikonkave Form auf. Die Mobilitätsmessung ergab signifikant größere Translationsbewegungen von Kondylus und Diskus bei maximaler Öffnung gegenüber der maximalen Protrusion. Ein Drittel der Translation fand im unteren Kompartiment zwischen Kondylus und Diskus statt. Bei der maximalen Öffnung trat der Kondylus bei 41 % der Gelenke deutlich über das Tuberkulum hinaus. Die Ergebnisse sprechen für Zurückhaltung sowohl bei der Beurteilung von Kondylenformveränderunge, als auch bei der Diagnostik von Gelenksubluxationen bei funktionsgestörten Patienten.