OriginalarbeitSprache: DeutschIn einer prospektiven Studie wurden nach zahnärztlich-chirurgischen Eingriffen ((Reihen-) Extraktionen, Osteotomien, Wurzelspitzenresektionen) Komplikationen im Sinne von Wundheilungsstörungen bei 36 HIV-seropositiven Patienten (mediane CD4±Lymphozytenzahl im Blut 150/mm#179) evaluiert und mit der in der Literatur angegebenen Komplikationsrate von 3,2 % bei immunkompetenten Patienten verglichen. In 94,3 % der Eingriffe (n = 148) fand keine perioperative Antibiotikaprophylaxe statt. Bei 157 oralchirurgischen Eingriffen traten in fünf Fällen (3,2 %) Komplikationen im Sinne einer leeren Alveole auf, die durch lokale Maßnahmen innerhalb von längstens fünf Tagen beherrscht werden konnten. Daher erscheint die Durchführung oralchirurgischer Eingriffe bei schwer immunkompromittierten HIV-Patienten unter Beachtung der Gerinnungsparameter ohne perioperative Antibiotika-Prophylaxe gerechtfertigt.