OriginalarbeitSprache: DeutschZu den Ursachen für die Entstehung der marginalen Parodontitis gehört das Auftreten verschiedener Leitkeime. Wesentlich für die Risikodiagnostik dieser Erkrankung ist die Bedeutung der Leitkeime im Vergleich zu anderen Einflussfaktoren und die Frage nach ihrer Verbreitung. Bei 36 zufällig ausgewählten Ehepartnern und deren Kindern wurden Sulkus- und Speichelflüssigkeit gewonnen sowie ein Zungenabstrich vorgenommen. Das Probenmaterial wurde mittels Polymerase-Kettenreaktion (PCR) auf folgende Keime untersucht: Actinobacillus actinomycetemcomitans (Aa), Porphyromonas gingivalis (Pg), Eikenella corrodens (Ec) und Capnocytophaga sp. (C.). Die PCR-Produkte wurden durch Agarosegel-Elektrophorese und Ethidiumbromidanfärbung nachgewiesen und identifiziert. Die statistische Auswertung der Daten erfolgte mit SPSS. Die Ergebnisse zeigen, dass sich ein Zusammenhang zwischen dem Nachweis der Keime und Parodontitis für Pg und Ec bestätigte, nicht aber für Aa und Co. Die statistische Auswertung ergab, dass Pg und Ec in ihrer pathologischen Bedeutung hinter die Faktoren OHI-S und Alter zurücktraten. Eine signifikante Übereinstimmung im Auftreten von Pg und Aa bei den Ehepartnern und das gehäufte Vorkommen von Aa, Ec und Co bei den Kindern lassen den Schluss zu, dass die Verbreitung dieser Keime durch Austausch erfolgte. Da Pg für die Parodontitispathogenese nur einen potenzierenden Faktor darstellt, tritt die Frage der Krankheitsauslösung durch Übertragung jedoch in den Hintergrund.