OriginalarbeitSprache: DeutschDie Prävalenz von versteckten okklusalen Dentinläsionen wurde durch die vergleichende Bewertung der klinischen und röntgenografischen kariesdiagnostischen Befunde für die ersten und zweiten Molaren von 78 14- bis 15-Jährigen bestimmt. Die Daten wurden im Rahmen einer longitudinalen Untersuchung zur Beurteilung des Kariesrisikos der Jugendlichen (Jg.1984/85) erhoben. Neben dem Kariesbefall (WHO-Standard, 1987) wurden auch initial kariöse Läsionen und Fissurenversiegelungen erfasst; die röntgenografische Kariesdiagnostik basierte auf der Beurteilung von Bissflügel-Aufnahmen. Der klinisch registrierte Kariesbefall von 5,6D3--4MFS erhöhte sich nach der Röntgenauswertung auf 7,5D3--4MFS. 11,1% aller Molaren wiesen eine versteckte okklusale Dentinkaries auf. Ergänzend zur klinischen Kariesdiagnostik wurden röntgenografisch 1,3D3--4-Läsionen an den Okklusalflächen der Molaren detektiert, wobei 0,2D3--4S an klinisch gesunden und 0,3D3--4S an verfärbten Fissuren lokalisiert waren. Jeweils 0,4D3--4S wurden unter Fissurenversiegelungen und unter Füllungen diagnostiziert. Mehr als 70% aller okklusalen D3--4-Läsionen an den Molaren wurden ausschließlich röntgenografisch erkannt. Um die Begrenzung der klinischen Befundung zu kompensieren, sollten Bissflügel-Aufnahmen nicht nur zur Kariesdiagnostik an den Approximal-, sondern auch den Okklusalflächen herangezogen werden.