OriginalarbeitSprache: DeutschNach Kieferresektion im Kindesalter kommt es nach autologer Knochentransplantation in der Regel zu einer Unterentwicklung des betroffenen Kiefers. Bei einem sechsjährigen Patienten wurde wegen eines osteosarkoms eine Unterkiefer-Teilresektion mit Kontinuitätsdurchtrennung in regio 36 bis 44 durchgeführt. Aufgabe war es, den Patienten wachstumsbegleitend funktionell und nach Wachstumsabschluss ästhetisch zu rehabilitieren. Mit Hilfe der weiterentwickelten Methoden der knöchernen Rekonstruktion, der plastischen Deckung und der Implantologie, sowie der begleitenden kieferorthopädischen Behandlung und den Möglichkeiten der Distraktionsosteogenese, sind wir heute in der Lage, die mit einem derartigen Eingriff verbundenen ästhetischen und funktionellen Beeinträchtigungen zu kompensieuren. Bei dem mittlerweile sechzehnjährigen Patienten wurden, nach vorübergehender knöcherner Konsolidierung mit Rippe und Beckenkamm, vier Brånemark-Implantate im Knochentransplantat inseriert und anschließend eine Distraktionsosteogenese zur Unterkieferverlängerung um 16 mm durchgeführt. Der von uns angewandte neuartige, individuell angefertigte Distraktor wurde dazu nicht am Knochen, sondern an den vorhandenen natürlichen Zähnen und den Implantaten fixiert. Die Implantate dienten danach auch zur prothetischen Rekonstruktion.