OriginalarbeitSprache: DeutschSeit ihrer Einführung im Jahre 1962 wird die Antibiotika-/Kortikoidrezeptur Ledermix in vielen zahnärztlichen Praxen routinemäßig zur Schmerzbehandlung pulpaerkrankter Zähne bzw. zur medikamentösen Begleittherapie im Rahmen endodontischer Maßnahmen eingesetzt. Dennoch besteht bis heute bezüglich ihrer Wirksamkeit sowie dem Vorhandensein systemischer Nebeneffekte eine kontroverse Diskussion. Das Ziel der vorliegenden Untersuchung war, die Effektivität von Ledermix bei der Behandlung pulpaerkrankter Zähne mit Hilfe eines Schmerzfragebogens zu überprüfen. Insgesamt wurden 79 Zähne erfasst. Nach Diagnose einer irreversiblen Pulpaerkrankung wurden die Zähne trepaniert, mit NaOCl gespült und mit einer Ledermixeinlage versehen. Die Dokumentation des Schmerzverlaufes erfolgte mit Hilfe einer NA-Skala nach 2, 4, 8, 12, 18 und 24 Stunden, wobei Grad 0 keine und Grad 100 starke Schmerzen bedeutete. Die Ledermixeinlage führte bei den Zähnen mit avitalem Ausgangsbefund, welche ohne die Anwendung einer lokalen Anästhesie, also ohne zusätzliche schmerzlindernde Maßnahmen, behandelt worden waren, bereits nach 2 Stunden zu einer Reduktion der Schmerzintensität auf 19,15 % des Ausgangswertes. Bis zum Ende des Beobachtungszeitraumes sanken die Werte weiter bis auf 7,05 % ab. Die Patienten, welche vor der medikamentösen Einlage eine Lokalanästhesie erhalten hatten, gaben zum Zeitpunkt der nachlassenden Betäubung in Abhängigkeit von der gestellten Diagnose Schmerzwerte zwischen 7,92 % und 19,55 % des Ausgangswertes an. Bis zum Ende des Untersuchungszeitraumes nach 24 Stunden sanken auch diese Schmerzgrade kontinuierlich weiter ab. Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung weisen auf einen positiven Effekt des Ledermix bei der Schmerzbehandlung pulpaerkrankter Zähne hin.