OriginalarbeitSprache: DeutschIn der konservierenden Zahnheilkunde zeichnet sich ein Trend zu minimalinvasiver Therapie und prophylaktisch orientierten Behandlungskonzepten ab. Im Rahmen der vorliegenden Studie sollte der Einfluss eines lasergestützen Kariesdiagnosegerätes (DIAGNOdent, Fa. KaVo, Biberach) auf die Therapieentscheidung untersucht werden.
An der vorliegenden Studie nahmen 7 männliche und 13 weibliche studentische Probanden im Alter zwischen 23 und 30 Jahren teil, die mindestens drei Seitenzähne ohne Füllungen u./o. Kavitationen aufweisen mussten. 202 Zähne wurden ausgewählt und von 11 Zahnärzten der Universität Mainz untersucht. Zunächst erfolgte eine Therapieempfehlung nach visueller Befundung der Zähne durch jeden Untersucher, danach eine Messung der Kauflächen mit dem Lasergerät und anschließend eine definitive Therapieentscheidung. Die statistische Auswertung erfolgte deskriptiv.
Bezüglich der Therapieentscheidung "Kontrolle" gab es in 68,2% der Fälle Übereinstimmungen in den Therapieentscheidungen nach visueller und lasergestützter Kariesdiagnostik, bei der Entscheidung "Fluoridierung" waren es 71,6%, bei der "Fissurenversiegelung" 55,1%, bei der "erweiterten Fissurenversiegelung" 54,1% und bei der Füllungstherapie 80,4%. Die Kappa-Werte für die Übereinstimmung der einzelnen Untersucher bezüglich der Therapieentscheidung nach visueller Diagnostik lagen zwischen 0,196 und 0,473, nach lasergestützter Diagnostik zwischen 0,75 und 0,84 und im Rahmen der definitiven Therapieentscheidung zwischen 0,309 und 0,397.
Der Einfluss des DIAGNOdent-Gerätes auf die Therapieentscheidung wirkte sich besonders bei klinisch nicht eindeutig erscheinenden Fällen aus, bis zu ein Drittel der Befunde führte zu der jeweils invasiveren Therapie. Die hohen Übereinstimmungen bei den Lasermessungen spiegelten sich jedoch nicht in gleichem Maße bei den Therapieentscheidungen wider.