OriginalarbeitSprache: DeutschZur definitiven Restauration wurzelkanalbehandelter Zähne stehen heute zahlreiche neue Stift- und Werkstoffsysteme zur Verfügung. Ziel dieser Studie war die retrospektive Erfassung definitiver Versorgungen wurzelkanalbehandelter Zähne aus einer deutschen Zahnarztpraxis. Anhand eines speziellen Auswertungsbogens wurden 728 endodontisch behandelte und definitiv versorgte Zähne von 395 Patienten (158 Männer und 237 Frauen; Durchschnittsalter der Patienten: 46,0 ± 11,8 Jahre) erfasst und dokumentiert. Bewertet wurden: Wurzelkanaltechniken, nachfolgende definitive Restaurationsmaßnahmen einschließlich Stiftsysteme, die Wartezeiten bis zur Endversorgung sowie mögliche Komplikationshäufigkeiten. Die Studie zeigte eine Erfolgsrate der untersuchten Zähne von 85,7%. Gravierende Misserfolge (WSR, Extraktion) fanden sich in 5,1% der Fälle. Zähne ohne Metall-Stiftversorgungen wurden meist innerhalb weniger Wochen (Median: 0,3 Wochen) definitiv versorgt. 53,2% aller untersuchten Zähne wurden provisorisch mit Kompositen versorgt. Die definitive Therapie erfolgte in 45,3% der wurzelkanalbehandelten Zähne mit Kronen (Edelmetall, Keramik) und in 26,1% mit plastischen zahnfarbenen Materialien. Des Weiteren wurde bei mangelnder Restaurationsmöglichkeit in 31,6% der Fälle eine Metall-Stiftversorgung durchgeführt. Die Cox-Analyse ergab, dass das relative Komplikationsrisiko nach konservativer Versorgung um 70% geringer war, als bei Metall-Stiftversorgungen. Die vorliegende Studie belegt einen hohen Erfolg der endodontischen Versorgung, wobei Zähne mit Stiftversorgung einen höheren Misserfolg zeigen. Moderne adhäsive nicht-metallische Stiftsysteme stellen folglich eine gute Alternative dar.