ÜbersichtenDOI: 10.3238/dzz.2011.0432Sprache: DeutschGrötz, K. A. / Schmidt, B. L. J.Einführung: Zentrale Ziele moderner Operationsmethoden sind die Sicherung oder Verbesserung der Prognose des Therapiezieles auf der einen Seite und die Minderung des operationsbedingten Risikos für Komplikationen oder unerwünschte Therapiefolge auf der anderen Seite.
Material und Methode: Spezielle Anforderungen an moderne OP-Verfahren intendieren sowohl eine Gewebeschonung im Allgemeinen (z. B. Vermeidung iatrogener Verletzungen des Periostes und der Gefäße) als auch im Speziellen (z. B. Schonung des Nervus alveolaris inferior oder der Schneider'schen Membran). Sie senken damit die Häufigkeit unerwünschter Ereignisse intraoperativ und in der postoperativen Phase. Vor diesem Hintergrund ist für die Präparation des knöchernen Lagergewebes die Ultraschallchirurgie eine sinnvolle Ergänzung zu den konventionellen, rotierenden und sägenden Chirurgieeinheiten.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Wichtige Aspekte der Piezochirurgie sind die Vermeidung thermischer Schädigungen des Knochens durch laminäre Strömung des Kühlmediums auch in tiefe, schmale bis kapilläre Osteotomieschnitte einerseits und die Vermeidung unerwünschter enossaler oder periostaler Weichgewebsläsionen durch den so genannten "selective cut" andererseits. Zusätzliche Präparationsvorteile resultieren aus dem Kavitationseffekt und den grazilen Arbeitsspitzen, die eine übersichtliche Operation und eine präzise mikrometrische Schnittgeometrie zulassen.
Schlagwörter: Piezochirurgie/Ultraschallchirurgie, selektive Schnittführung, mikrometrischer Schnitt, laminare Kühlmittelführung, Kavitationswirkung