OriginalarbeitDOI: 10.3238/dzz.2016.0038Sprache: DeutschGerhardt-Szép, Susanne / Kastratovic, Michael / Zahn, Tugba / Zahn, Bernhard / Ottl, Peter / Ronge, KarinIn der Zahnmedizin werden Methoden zur gingivalen Retraktion in verschiedenen Situationen angewendet. Diese Techniken des Weichgewebsmanagements können in mechanische, chemische, chirurgische Anwendungen oder eine Kombination dieser 3 Varianten unterteilt werden. Dabei verfolgt die Retraktion, die mit einer temporären Verdrängung der Gingiva einhergeht, das Ziel einer vertikalen und horizontalen Verdrängung des Gewebes und der Trockenhaltung der Zahnoberfläche. Es werden verschiedene chemische Substanzen im Zusammenhang mit gingivalen Retraktionstechniken verwendet. Die verwendeten Retraktionsmedien sollen möglichst effektiv in der Anwendung sein. Des Weiteren müssen sie sowohl lokal als auch systemisch sicher sein; die Effekte sollen nach der Anwendung über einen kurzen Zeitraum reversibel sein und keine permanente Verdrängung des gingivalen Gewebes zurücklassen. In einer aktuellen Übersichtsarbeit, die Publikationen zu Retraktionsmedien aus den Jahren 1970 bis 2013 thematisiert, wurde festgestellt, dass zu den am häufigsten verwendeten Medien Aluminiumchloride und Eisensulfate zählen. Für die praktische Anwendung werden pro Zahn 0,3–0,5ml des jeweiligen Substrates und eine Applikationsdauer von 3–10min empfohlen. Etwaige Entzündungsreaktionen sollen innerhalb der folgenden 7–10Tage reversibel sein.
Schlagwörter: Zellen, Toxizität, Retraktionsmedien, Adstringenzien, Vasokonstringenzien, Gingiva, humane Gingivafibroblasten