Patienten zeigen im Verlauf einer Parodontitistherapie häufig exponierte Wurzeloberflächen und vergrößerte Interdentalräume, die schwierig zu reinigen sind und spezielle Speiseretentionsbereiche darstellen. Die vulnerablen Wurzeloberflächen sind daher spezielle Kariesrisikoareale. Betroffene Patienten sollten idealerweise schon zu Beginn der Behandlung, spätestens aber in der unterstützenden Parodontitistherapie auch intensiv kariespräventiv beraten und betreut werden. Gute Mundhygiene und eine mundgesunde Ernährung stellen gemeinsame Faktoren dar, die Karies vermeiden und den Erfolg der Parodontitistherapie bestimmen können. Die Fluoridapplikation durch Fluoridzahnpasten sollte risikoadaptiert durch zusätzliche häusliche (z. B. 5.000-ppm-Fluoridzahnpaste) und professionelle Anwendungen (z. B. konzentrierte Gele/Lacke oder Silberdiamminfluorid) ergänzt werden. Liegt bereits Karies der Wurzeloberflächen vor, sollte möglichst versucht werden, die Läsionen durch vorsichtige Exkavation, Glättung und intensive Präventionsmaßnahmen zu arretieren. Sind die Läsionen progredient, kommen direkte oder indirekte metallische oder zahnfarbene Versorgungen infrage, falls erforderlich in Verbindung mit Verfahren zur Anhebung der zervikalen Stufe. All diese Maßnahmen sollten in Abhängigkeit von den Behandlungsmöglichkeiten, der Adhärenz und dem sozialen Umfeld der Patienten individualisiert werden.
Manuskripteingang: 08.08.2023, Annahme: 12.10.2023
Schlagwörter: Wurzelkaries, Prävention, Mundhygiene, Ernährungsberatung, individualisierte Konzepte, restaurative Versorgung, Parodontitistherapie