Im Rahmen der Entwicklung von Leitlinien werden auch zunehmend laserbasierte Behandlungstechniken einbezogen und entsprechende Behandlungsempfehlungen gegeben. Da diese Therapien schon aufgrund der Vielzahl der verschiedenen Laserwellenlängen, Leistungseinstellungen und Arbeitsansätze oftmals schwer zu vergleichen sind, gestaltet sich die Entwicklung von solchen Empfehlungen schwierig und sie erfordern ein Höchstmaß an Verständnis und Wissen um die physikalischen Grundlagen. Am Beispiel der S3-Leitlinienempfehlungen zur Verwendung laserbasierter Verfahren in der Parodontitistherapie Stadium I bis III wurden die dort veröffentlichten Aussagen auf ihre wissenschaftlichen Grundlagen überprüft. Dabei standen die fachlichen Einschlusskriterien für die verwendeten Studien im Vordergrund, die zu den daraus resultierenden Empfehlungen zur Verwendung von Lasersystemen in Form der photodynamischen Therapie (PDT) in der Parodontitisbehandlung geführt haben. Die genaue Analyse der den Leitlinienempfehlungen zugrunde liegenden wissenschaftlicher Publikationen zu laserbasierten Systemen lassen erhebliche Schwächen erkennen, sodass die daraus abgeleiteten Behandlungsempfehlungen fachlich nicht nachvollziehbar sind. Generell sollte damit die Bedeutung publizierter Leitlinien eher kritisch betrachtet und im individuellen Patientenfall fachgerecht hinterfragt werden.
Manuskripteingang: 04.03.2024, Manuskriptannahme: 08.03.2024
Schlagwörter: Leitlinien, Laser, Photodynamik, Photosensibilisator, Behandlungsempfehlung, Evidenz