Die Behandlung prospektiv zahnloser Patienten mit dentalen Implantaten stellt die Zahnärzte auch heute vor große Herausforderungen vor, während und nach der chirurgischen Phase. Die Behandlungsplanung und deren Umsetzung sind von essenzieller Bedeutung, um den klinischen Behandlungserfolg zu garantieren. Anhand einer fundierten Analyse der Ausgangssituation werden im vorliegenden Beitrag die notwendigen Behandlungsschritte vollumfänglich skizziert, in den klinischen Ablauf integriert und umgesetzt. Dabei spielen für die Behandlung des zahnlosen Kiefers grundsätzliche Entscheidungen eine große Rolle: (1) „In welchem Umfang müssen Extraktionen erfolgen?“, (2) „Kann eine sofortige Implantation (Sofortimplantation) erfolgen?“ und (3) „Kann eine zeitgleiche prothetische Versorgung (Sofortversorgung) umgesetzt werden?“. Das Behandlungsteam, bestehend aus Implantologe/Chirurg, Prothetiker und Zahntechniker, funktioniert umso besser und effektiver, je besser die Behandlungsabläufe analog und digital miteinander abgestimmt sind und diese im Sinne eines zielgerichteten Workflows funktionieren. In diesem Artikel werden digitale Hilfsmittel im Bereich der Planung, Platzierung und Weiterentwicklungen moderner Implantatsysteme beleuchtet, die das implantologische Team unterstützen können. Neue Implantate mit speziellen Schraubendesigns helfen nicht nur, die Primärstabilität nach Einbringung in den Knochen vor der initialen Sofortbelastung zu verbessern, sondern ermöglichen mit kurzen bzw. extrakurzen Implantatlängen (8 mm) auch im atrophierten Seitenzahnbereich zahnloser Ober- und Unterkiefer, die klassischen „All-on-X“-Konzepte („All-on-4“) zu erweitern bzw. zu vereinfachen („Fix-on-X“). Anhand von beispielhaften Patientenfällen werden diese aktuellen Konzepte veranschaulicht und anhand der klinischen Daten diskutiert.
Schlagwörter: All-on-4, Fix-on-X, Sofortimplantation, Sofortbelastung, Sofortversorgung, Implantate mit aggressivem Gewinde, Primärstabilität, kurze Implantate, beschleunigte Regeneration