Kinderzahnheilkunde und KieferorthopädieSeiten: 161-170, Sprache: DeutschTuna-Meyer, Arzu / Haak, Rainer / Wicht, Michael J. / Noack, Michael JohannesDie Füllungstherapie bei unkooperativen Kindern stellt den Behandler häufig vor ein Dilemma. Einerseits ist meist ein adäquates Umfeld, wie z. B. Trockenlegung, in der ersten Sitzung schwierig zu gewährleisten, andererseits wäre zur Vertrauensbildung zunächst ein möglichst behutsames Heranführen an die zahnärztliche Umgebung angezeigt. Darüber hinaus besteht bei vielen Kindern wenig Interesse an und Verständnis für die Notwendigkeit einer Füllungstherapie. Die vorliegende Kasuistik beschreibt für dieses Szenario eine mögliche Behandlungsstrategie. Während der Desensibilisierungsphase bei einem primär unkooperativen Kind konnte mit Hilfe eines farbigen Füllungsmaterials sein Interesse geweckt werden. Die Entscheidung darüber, welche Farbe die Füllung bekommen sollte, bot der kleinen Patientin die Gelegenheit, sich aktiv am Geschehen zu beteiligen. Die Möglichkeit, adhäsiv verankerte farbige Kompomerfüllungen anbieten zu können, erlaubte in diesem Fall erst die Restauration ausgeprägt kariös zerstörter Zähne bei einer primär unkooperativen Patientin. Die Versorgungen waren bis zur Exfoliation der Zähne klinisch akzeptabel, und die Behandlung legte den Grundstein für ein mittlerweile gut etabliertes orales Gesundheitsbewusstsein der Patientin.
Schlagwörter: Milchzahnläsion, Desensibilisierung, Milchzahnkaries, farbiges Kompomer, unkooperatives Verhalten