Oralchirurgie / Orale MedizinSeiten: 599-602, Sprache: DeutschSchulze, Katharina/Bublitz, Rolf/Küper, Regina/Bosse, Alexander/Weingart, Dieter/Jundt, GernotBei einer 23-jährigen Südeuropäerin mit einer scharf begrenzten Osteolyse des rechten Unterkiefers war alio loco ein ossifizierendes Fibrom diagnostiziert worden. Der Tumor wurde in unserer Klinik unter Erhalt des Nervus alveolaris inferior exkochleiert. Bei der Primärdiagnose wurde ein Fibrohistiozytom favorisiert. Dies hätte weitreichende Konsequenzen für die Therapie bedeutet. Die Zweitbeurteilung durch das Knochentumor-Referenzzentrum in Basel ergab ein Neurofibrom. Intraossäre solitäre Neurofibrome sind sehr selten. Meist treten sie im hinteren Teil der Mandibula auf und haben eine geringe Entartungstendenz. Die richtige Diagnose einer osteolytischen Veränderung des Unterkiefers setzt eine enge Zusammenarbeit zwischen Chirurgen, Radiologen und Pathologen voraus. Das therapeutische Vorgehen, das sich aus der Diagnose ergibt, kann einen bedeutenden Einfluss auf die Lebensqualität des Patienten haben.
Schlagwörter: Osteolytische Veränderung, Neurofibromatose, Morbus Recklinghausen, intraossäre Tumoren, Malignität, operative Konzepte