ZahnerhaltungSeiten: 1035-1039, Sprache: DeutschButz, Frank/Heydecke, Guido/Bleise, Wolfgang H./Strub, Jörg R.Ziel der Studie war es, den Einfluss von Wurzelstiften auf die Frakturfestigkeit unterer Molaren bei definiertem Hartsubstanzverlust zu untersuchen. Dazu wurden 96 untere Molaren mit standardisierten okklusal-distalen Kavitäten präpariert, wurzelgefüllt und in sechs Gruppen à 16 Zähne aufgeteilt. Die Zähne der Gruppe 1 wurden mit Stiften aus Zirkoniumdixoid (ZrO2) und Kompositfüllungen versehen. Bei Gruppe 2 kamen ZrO2-Stifte sowie Keramikinlays und bei Gruppe 3 Titanstifte sowie Metallteilkronen zum Einsatz. Die Zähne der Gruppen 4 bis 6 wurden wie die der Gruppen 1 bis 3, aber ohne Wurzelstift versorgt. Nach Kausimulation mit simultanem Thermocycling wurden alle Prüfkörper in einer Universalprüfmaschine bis zum Bruch belastet. Die Bruchlasten der mit Kunststofffüllungen und Keramikinlays versorgten Gruppen waren statistisch signifikant kleiner als die der Metallteilkronen, lagen jedoch oberhalb der in der Literatur beschriebenen maximalen Kaukräfte im Seitenzahngebiet. Der Einsatz eines Wurzelstiftes hatte in dieser Studie keinen Einfluss auf die ermittelten Frakturfestigkeiten. Bei wurzelgefüllten Molaren mit moderatem Hartsubstanzverlust scheinen folglich adhäsive Restaurationen allein und ohne Kombination mit Wurzelstiften ausreichend vor Zahnfrakturen zu schützen.
Schlagwörter: Molar, Wurzelfüllung, Wurzelstift, Frakturfestigkeit, Laborstudie