OralchirurgieSeiten: 9-13, Sprache: DeutschWysluch, Andreas/Rashad, Askan/Maurer, PeterFallbericht und TherapiebesprechungDie Erstversorgung von beidseitigen Kiefergelenksluxationen ist in der zahnärztlichen Praxis ein seltenes, aber durchaus herausforderndes Ereignis, wie am Beispiel einer 15-jährigen Patientin gezeigt wird. Sowohl die akute als auch die postakute Therapie dieser Luxationen sollten möglichst frühzeitig angegangen werden, da mit zunehmender Häufigkeit und Dauer auch degenerative Veränderungen eintreten können. Bei primär konservativem Therapieansatz sind im Fall rezidivierender Luxationen weitere Behandlungsmaßnahmen notwendig. So kann die Anwendung von Botulinumtoxin eine effektive Methode zur Reduzierung der muskulären Hyperaktivität darstellen. Die chirurgische Intervention ist die Ultima Ratio. Die Therapie von rezidivierenden Kiefergelenksluxationen bedarf einer multimodalen diagnostischen und therapeutischen Vorgehensweise, die an spezialisierten Zentren durchgeführt werden sollte.
Schlagwörter: Kiefergelenksluxation, Kiefersperre, Hypermobilitätsstörung, Handgriff nach Hippokrates, manuelle Reposition