Zahnheilkunde allgemeinSeiten: 339-348, Sprache: DeutschLangenhan, Jürgen/Bußmeier, Uwe/Schäfthaler, PeterIntraorale Protrusionsschienen bei der OSAS-Therapie: labortechnische Aspekte der indikationsgerechten SchienenauswahlDer Beitrag geht auf die Grundprinzipien bei der indikationsgerechten Auswahl intraoraler Protrusionsschienen (IPS) und die hiermit verbundenen labortechnische Aspekte ein. Für die Compliance und die Nebenwirkungsrate sind zahntechnische Faktoren der Schienenfunktion (vertikale Bisssperrung, Mundraumeinengung, Einschränkung der Unterkieferbeweglichkeit) entscheidend. Anatomisch bedingt besteht bei einer therapeutischen Unterkieferprotrusion regelmäßig eine gewisse vertikale Bisssperrung im Seitenzahnbereich. Umso wichtiger ist es, eine weitere, schienenbedingte Verstärkung dieser unvermeidbaren Bisssperrung auszuschließen. Insbesondere bei der technischen Bauhöhe einteiliger und zweiteiliger IPS bestehen teilweise deutliche Unterschiede. Hier bieten sich am ehesten Möglichkeiten, eine Überforderung des Kauorgans durch IPS zu vermeiden und die Compliance günstig zu beeinflussen. Es kommt auf eine optimale Wahl zwischen den zur Verfügung stehenden Schienenarten an. Eine sichere und einzelfallbezogen korrekte Schienenauswahl ist nur laborseitig und mit protrusiv einartikulierten Modellen möglich. Exemplarisch werden zwei Behandlungsfälle und die getroffene Schienenwahl dargestellt. Als Abschluss der somnologischen Beitragsreihe werden Thesen zu allen wichtigen Aspekten bei der Therapie mit IPS zur Diskussion gestellt.
Schlagwörter: Obstruktives Schlafapnoe-Syndrom (OSAS), intraorale Protrusionsschienen (IPS), Schienenauswahl, Modellanalyse, vertikale Bisssperrung, Compliance