AlterszahnheilkundeSeiten: 317-325, Sprache: DeutschHolm-Pedersen, Poul/Müller, FraukeMit dem häufigeren Erhalt der natürlichen Zähne bis ins hohe Alter wird die Prävalenz parodontaler Erkrankungen bei alten Patienten und somit der parodontale Behandlungsbedarf signifikant steigen. Gingivitis und Parodontitis entstehen durch die pathogene Mikroflora in Biofilm und dentaler Plaque. Altersbedingte Veränderungen des Immunsystems können die Prädisposition für Parodontalerkrankungen mitbestimmen. Eine experimentell induzierte Gingivitis führt bei älteren Probanden zu einer stärkeren Entzündungsreaktion und einer vermehrten Plaqueansammlung. Die Prognose einer parodontalen Therapie ist bei älteren Patienten jedoch günstiger, da die Erkrankung bei ihnen in der Regel langsamer fortschreitet. Klinische Studien zeigen, dass der Behandlungserfolg bei regelmäßiger Nachsorge und guter Mundhygiene auch langfristig stabil bleibt. Das Risiko einer Reinfektion wird beim älteren Patienten hauptsächlich durch ein Vernachlässigen der Mundhygiene aufgrund abnehmender manueller Geschicklichkeit und Sehschärfe sowie möglicherweise durch eine Verschlechterung der Mobilität, des allgemeinen Gesundheitszustandes bzw. veränderte Prioritäten bestimmt.
Schlagwörter: Parodontalerkrankungen, Parodontitis, Gingivitis, Senioren, parodontaler Behandlungsbedarf, Mundhygiene