KinderzahnheilkundeSeiten: 1533-1540, Sprache: DeutschSiahi-Benlarbi, Rachida/May, Andreas/Schulz-Weidner, NellyEpidemiologisch gesehen ist mehr als die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen von einem Zahntrauma betroffen, das bei ca. 30 % im Milchgebiss und bei ca. 20 bis 25 % im bleibenden Gebiss auftritt. Die entstandenen Unfallverletzungen stellen für den behandelnden Zahnarzt eine große Aufgabe und Herausforderung dar. Hinsichtlich der Therapie steht neben der vorausschauenden Behandlung, welche vor allem vom Entwicklungsstand des Gebisses abhängt, die Sofortbehandlung im Vordergrund. Eine kompetente Versorgung von Zahntraumata setzt nicht nur restauratives Wissen voraus, sondern erfordert ebenso spezielle Kenntnisse in den Bereichen Endodontie, Parodontologie und Oralchirurgie. Diese Sachkenntnisse sind von Bedeutung, da sich aus anfänglich harmlos aussehenden Unfallverletzungen im Milchgebiss durchaus die Notwendigkeit langfristiger Nachbehandlungen bis ins Erwachsenenalter ergeben kann (z. B. Mineralisationsstörungen, Zahnverlust, prothetische Lücken- bzw. Implantatversorgung). Erschwerend kommt hinzu, dass das Zahntrauma nicht zu den Vorkommnissen der zahnärztlichen Routine im Praxisalltag gehört und der Behandler meist unvorbereitet eine sowohl schnelle als auch kompetente diagnostische und therapeutische Entscheidung treffen muss. In dem Beitrag werden die Spätfolgen bzw. Komplikationen nach erlittenem Zahntrauma beschrieben und anhand von drei Patientenfällen Hinweise zur erfolgreichen Behandlung gegeben.
Schlagwörter: Frontzahntrauma, Folgeschäden, Ankylose, Resorption, Avulsion, Intrusion, Durchbruchsstörungen, Nachsorge