ProthetikSeiten: 625-635, Sprache: DeutschEdelhoff, Daniel/Schweiger, Josef/Brix, Oliver/Güth, Jan-Frederik/Beuer, FlorianModerne Fertigungstechnologien ermöglichen die Verwendung industriell vorgefertigter Kunststoffe oder Komposite, deren Materialqualität temporären Restaurationen aus direkter Fertigung deutlich überlegen ist. Diese so genannten Hochleistungspolymere verfügen aufgrund der optimalen Polymerisationsbedingungen und der hohen Homogenität über zahlreiche Vorteile. Dazu zählen eine höhere Langzeitstabilität, eine bessere Biokompatibilität, ein geringerer Verschleiß wie auch eine gegenüber keramischen Restaurationsmaterialien günstigere CAD/CAM-Verarbeitbarkeit bei geringen Schichtstärken. Komplexe Rehabilitationen stellen für das gesamte restaurative Team eine besondere Herausforderung dar. Dies gilt vor allem, wenn die Vertikaldimension der Okklusion (VDO) rekonstruiert oder neu definiert werden soll. Durch die Verfügbarkeit von Hochleistungspolymeren kann heute eine erhebliche Ausdehnung der Vorbehandlungshase zur Erarbeitung funktioneller und ästhetischer Gesichtspunkte realisiert werden. Damit wird eine zeitlich ausgedehnte Überprüfung des Restaurationsentwurfes ermöglicht und eine hohe Vorhersagbarkeit für die definitive Rehabilitation geschaffen. Die Umsetzung in das definitive Restaurationsmaterial kann angesichts der hohen Stabilität dieser Werkstoffe ggf. auch in einzelne Behandlungssegmente aufgeteilt werden. Anhand klinischer Fallbeispiele werden Einsatzmöglichkeiten moderner CAD/CAM-gefertigter temporärer Restaurationen zur Vorbehandlung komplexer Fälle dargestellt.
Schlagwörter: Temporäre Restaurationen, Hochleistungspolymere, CAD/CAM-Fertigung, komplexe Rehabilitationen, Vertikaldimension der Okklusion, ästhetische Evaluierung, funktionelle Evaluierung