KinderzahnheilkundeSeiten: 313-322, Sprache: DeutschHeinrich-Weltzien, Roswitha / Kolb, Anne-Kathrin / Schmied, KirstenSchmecken ist einer der fünf Sinne des Menschen. Der Geschmack und die Geschmackswahrnehmung intraoral applizierter Medikamente spielen in der zahnärztlichen Literatur so gut wie keine Rolle. Im Hinblick auf die Akzeptanz hochkonzentrierter Fluoridpräparate, insbesondere bei kleinen Kindern, ist die Geschmackswahrnehmung nicht zu unterschätzen, da der zahnärztliche Kontakt positiv gestaltet werden sollte. In einer videobasierten Untersuchung wurde daher die Geschmacksakzeptanz hochkonzentrierter Fluoridpräparate (Duraphat, Elmex fluid und Fluoridin N5) bei 2- bis 5-jährigen Kindergartenkindern geprüft. Die Kinder bewerteten den Geschmack mit einer Smiley-Ratingskala; ihr nonverbales Verhalten wurde mit der Frankl-Behavior-Ratingskala beurteilt. Die süßlich schmeckenden Präparate Duraphat und Fluoridin N5 wurden signifikant besser akzeptiert als das nach Pfefferminz schmeckende Elmex fluid; Fluoridin N5 wurde am besten akzeptiert. Die begleitende kindgerechte Verhaltensführung förderte die Akzeptanz der Fluoridierungsmaßnahmen und trug zu einem positiven Erleben der Intensivprophylaxe bei.
Schlagwörter: Geschmack, Geschmackswahrnehmung, hochkonzentrierte Fluoridpräparate, Verhaltensführung, Videoanalyse