ImplantologieSeiten: 1156-1162, Sprache: DeutschWalter, ChristianDurch die Osteoporose kommt es zu einer quantitativen Reduktion der Knochenmasse bei zusätzlich veränderter, weniger belastbarer Mikroarchitektur des Knochens. In der älteren Literatur gibt es Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen dem Vorliegen einer Osteoporose und erhöhten Implantatverlustraten, was in neueren Publikationen aber als nicht statistisch signifikant beschrieben wird. Bedingt durch den osteoporotisch veränderten, weicheren Knochen muss das Bohrprotokoll entsprechend angepasst, d. h. ggf. unterdimensioniert aufbereitet oder eine Kondensation des Knochens durchführt werden. Eine verlängerte Einheilzeit kann zweckmäßig sein. Bei Osteoporosepatienten unter antiresorptiver Therapie (Bisphosphonate oder Denosumab) wird der Knochen über den reduzierten osteoklastären Abbau deutlich dichter, so dass er weiter aufbereitet werden muss. Es ist eine antimikrobielle Abschirmung erforderlich. Unter Umständen kann eine prolongierte Einheilzeit vor dem reduzierten Knochenumbau sinnvoll sein. In der Implantologie ist an patientenseitigen Faktoren außer der lokalen Weichgewebssituation vor allem der Knochen von Relevanz. Neben einem ausreichenden Knochenangebot gibt es horizontale und/oder vertikale Defizite, aber auch der vorhandene Knochen kann sich qualitativ von Patient zu Patient deutlich unterscheiden.
Schlagwörter: Osteoporose, Implantat, Bisphosphonat, Denosumab, antiresorptive Therapie